Eckdaten:
- Autorin: J. Monika Walther
- Umfang: ca. 37 Seiten,21 Gedichte
- Couleurs: Drama und Besinnlich
- Handlungsort: Deutschland
Mit nur wenigen Worten gelingt hier lyrische Beschreibungskunst: die Orte der Vernichtung, der Trennung, Bedrängung, Ausgrenzung, auch deutschdeutscher Drohgebärden – einer inneren, erinnernden Topografie bleiben sie präsent. Und müssen es auch, da das den Phänomenen häufig Zugrundeliegende allenfalls kurzfristig seinen Vornamen, sein Vokabular geändert hat. An einer Stelle heißt es: „Ich male den Weg auf / Links das Meer / Rechts / Unten oben / Nebenan / Regen Krieg Geld“ – und einige Zeilen weiter: „Vorbei an den Wortbergen / Daran vorbei“.
Den besonderen ästhetischen Reiz finden diese Gedichte in der zeilen dramaturgisch gekonnt inszenierten Verwebung von innerer und äußerer Landschaft. Das lyrische Auge bringt in den Moment der Beobachtung, der sogleich auch ein Moment der Erinnerung wird, verschiedene Ebenen der (individuellen) Geschichte(n) ein und fixiert so Zeit und Raum für die Dauer eines Gedankens, einer visuellen oder emotionalen Erkenntnis: „Die Sekunde steht.“ In den Augen-Blick schleicht sich das Nicht-Gegen-wärtige ein – das sich nicht vollständig ins Vergangene zurückdrängen lassen will und darf.“
(Arnold Maxwill, Münster)
Leseprobe
Autor: J. Monika Walther