Hi Cora,
tut mir leid, dass ich dzt. nicht an den größeren Textarbeiten teilnehmen kann, zu viel ist aufzuarbeiten. Aber mal ein entspannendes Kleinplauderchen freut mich!
Perspektive wurde im Lauf der Jahre zu einem meiner Lieblingsthemen. Ziemlich lang hatte ich natürlich auch so einen Auktorial-irgendwas-Mix geschrieben, wie du ihn beobachtest. Die meisten tendieren dazu und deine Beobachtungen kann ich nur bestätigen. Dass Perspektivfehler durch die Übersetzung entstehen können, ist eher unwahrscheinlich, also werden die wohl alle echt sein. Spannend.
Es gibt halt eine Menge Wege, die nach dem Rom - nö, das war ja Mekka ... egal - des Erfolgs führen. Wenn man mal dort ist, kann man so ziemlich tun, was man möchte. Ich glaube kaum, dass eine Lektorin bei Mary Higgings Clark Anmerkungen macht, dass die Perspektive nicht stimmt.
Auch Schreibprofis sind Menschen und Menschen neigen zum Schludern, sobald die Waffe im Genick nicht mehr spürbar ist. Vielleicht verlieren manche auch im Lauf der Zeit ihre Lust. Was weiß ich, was dazuführt, nicht mehr konsequent zu sein. Vielleicht waren die es sogar nie, nur hatten sie eben das Glück eines guten Einstiegs?
Ich finde es total wertvoll - nein, ich finde, es macht tierisch Spaß - sich mit all diesen handwerklichen Gesetzen auszukennen, letztlich ist es ja alles miteinander nichts anderes als schriftliche Kommunikationstechnik: wie bringe ich die - hoffentlich spannenden - Bilder möglichst gut rüber. Die perspektive ist dabei eine Hilfe, den Lesser nicht zu überfordern. Ein anderes Thema wären Rückblenden. Oder Szenenwechsel.
Hatte mir schon einmal überlegt, irgendein Buch gemeinsam zu lesen und dann drüber zu plaudern. Wäre auch recht interessant, denke ich.
Herzliche Grüße und noch einen schönen P-Montag
Martin