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THEMA: Methoden für Ideen

Methoden für Ideen 18 Sep 2015 16:46 #3176

Guten Tag zusammen.

Jeder kennt es bestimmt, wenn einem in den unmöglichsten Situationen Ideen kommen. Meistens sind diese zu flüchtig, um sich später daran zu erinnern. Man steht an der Supermarktkasse, räumt den Einkaufswagen ein. Plötzlich eine Idee, man freut sich tierisch, wird aufgeregt, aber die Kassierein drängelt, keine Zeit sich etwas zu notieren, zudem die Hände voll mit Cornflakes, Milchtüten oder der Geldbörse... Was nun?

Man ist mit dem Auto unterwegs, keine freie Hand. Der Verkehr mörderisch, hektisch. Ein Geistesblitz!

Dazu gibt es unzählige Szenarien, wobei einem Einfälle kommen können, vielleicht sogar welche, die einem aus einer tiefen Ungereimtheit seiner Geschichte holen könnten, wenn man sich festgefahren hat.

Aber wie es mit Ideen ist: sie gehen meist so schnell, wie sie gekommen sind und man steht genauso ratlos da, wie vorher auch.


Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Habt ihr dafür eine Technik/Vorgehensweise, wie ihr dennoch wieder an die Idee herankommt und wie man sie wieder greifbar macht?


Liebe Grüße
Stefan
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Methoden für Ideen 18 Sep 2015 17:18 #3177

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Hallo Stefan,

viele Ideen kommen, Ideen gehen. Für mich habe ich festgestellt, die wenigen, wirklich guten Ideen bleiben hängen.

Liebe Grüße
Sheila
Liebe Grüße

Sheila
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Methoden für Ideen 18 Sep 2015 17:23 #3178

Mag für die eine oder andere sicherlich gelten, aber selbst gute Ideen sind zeitweilen sehr ätherisch.
Selten bleibt es ja nicht nur bei der Idee ansich, sondern aus einer baut sich binnen Augenblicken ein ganzes Konstrukt auf, man spinnt quasi direkt weiter.

Man wird angesprochen und plötzlich ist irgendwie nichts mehr greifbar. Ist so ähnlich, wie mit dem Gang zum Kühlschrank: man hatte ein Ziel, aber wenn man ihn öffnet, weiß man nicht mehr, was man wollte.
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Methoden für Ideen 18 Sep 2015 17:41 #3180

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Stefan Schmock schrieb:

Man wird angesprochen und plötzlich ist irgendwie nichts mehr greifbar. Ist so ähnlich, wie mit dem Gang zum Kühlschrank: man hatte ein Ziel, aber wenn man ihn öffnet, weiß man nicht mehr, was man wollte.

*lach* und wo ist da das Problem? Wenn du richtig Hunger oder Durst hast, vergisst du es nicht und so sehe ich es auch mit den Ideen.

Früher bin ich auch in Panik geraten, 50 tolle Ideen am Tag und keine Möglichkeit, alles festzuhalten/zu notieren :zornig: Was mir da für Bestseller Ideen flöten gegangen sind :rotfl: alles Mögliche habe ich ausprobiert. Das vielgerühmte Notizbuch, das Diktiergerät ... aber was war? Entweder ich hatte die Sachen nicht griffbereit und ärgerte mich noch mehr. Oder ich schrieb sie schnell auf/diktierterte sie und konnte später entweder mit den kryptischen Satzzeichen/Stichworten nichts mehr anfangen; oder stellte fest, dass es doch nur heiße Luft war; oder las/hörte die Aufzeichnungen nie wieder (falls ich nicht Notizbuch oder Kassette überhaupt verlegt/verloren hatte).

Ist es das Alter? Keine Ahnung! Auf jeden Fall stellte ich irgendwann fest, die Ideen, die mir wirklich weiterhalfen, blieben im Gedächtnis. Sogar besser, als wenn ich sie mir diktiert oder aufgeschrieben hätte. Weil sie mit Bilder und Emotionen irgendwo im Kopf verankert waren, während die *unnützen* Idee einfach nur als Text hinterlegt waren. Seitdem sehe ich es ganz gelassen: Habe ich eine Idee und sie ist brauchbar, kann ich sie auch noch nach Tagen/Wochen abrufen. Und mit dem Rest muss ich mich nicht belasten bzw. Panik machen.
Liebe Grüße

Sheila
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Methoden für Ideen 18 Sep 2015 20:29 #3184

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Hallo Stefan,
eigentlich habe ich keine Zeit ... aber ehe ich es vergesse ... :rotfl: Da haben wir es schon!

Deshalb muss ich hier mal unserer Sheila widersprechen :dududu:

Bei der Planung eines Krimis mit vielen Figuren und Verzweigungen kann man froh sein, wenn man viele Ideen hat, wie man Infos oder Indizien unterbringt.

Ein Beispiel dafür, was passiert, wenn man etwas vergisst ist zum Beispiel mein Küchenmesser. Ich hatte das erst vor wenigen Wochen eingefügt. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich das noch dem Kollegen von der Spurensicherung in den Mund legen könnte. Denn, so hat es Sheila richtig erkannt, mein Küchenobstmesser stammt von der Bar. Es sind auch noch Spuren von Limetten daran zu finden.

Um also auf deine Frage zurück zu kommen, wenn ich eine Idee habe, spreche ich sie mir aufs Handy. Ich habe mir auf die vordersten Seite das Diktiergerät zum schnellen Zugriff gelegt. Oder als WhatsApp-Nachricht an meinen Freund, der manchmal etwas verwirrt darauf reagiert.

Jetzt in der Überarbeitungsphase ist es nicht mehr ganz so gravierend. Als ich das Buch noch schrieb, trug ich generell einen Block mit, da mir manchmal ganze Szenen einfielen, Dialogfetzen, Fragen uvm. Dann wäre mir die Kassiererin :zornig: egal, meine Idee wäre mir wichtiger. :whistle:


Liebe Grüße
Cora
liebe Grüße

Cora
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Methoden für Ideen 18 Sep 2015 20:34 #3185

Whatsapp... Da sagst du was!
Konnte mir unterwegs Nachrichten und gar Sprachnotizen an mein Tablet schicken. Mal sehen, wie sich das in der Praxis bewährt macht. Danke für den Tipp!
Direkt mal was auf den Homescreen legen :woohoo:
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Methoden für Ideen 23 Sep 2015 22:15 #3215

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Sheila, vielleicht liegt es doch am Alter! Bei mir ist es ebenso. Gute Ideen verfestigen sich, alles andere verzieht sich wie der Nebel am Morgen.
Ein Notizbuch trage ich immer bei mir, aber eigentlich dient es mehr der Beruhigung. Hierin notiere ich mir häufiger mal markante Gesichter, die ich irgendwo entdecke (Restaurant, Bank o.ä.), denn diese Bilder bleiben mir nicht so klar in der Erinnerung, wie ich es gerne hätte.

Linda
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Methoden für Ideen 23 Sep 2015 23:21 #3218

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Linda schrieb:
Sheila, vielleicht liegt es doch am Alter! Bei mir ist es ebenso. Gute Ideen verfestigen sich, alles andere verzieht sich wie der Nebel am Morgen.

Hallo Linda,

ich denke, es ist eher eine Gelassenheit, die sich irgendwann einstellt. Die Erkenntnis, dass nicht alles wichtig ist, was einem den lieben langen Tag durch den Kopf schießt. Ich erinnere mich an Szenen, die mir vor Jahrzehnten ins Gedächtnis kamen. Aber es sind hauptsächlich die Gefühle, die sie in mir auslösten und jederzeit abrufbar machen. Szenen/Dialoge etc. die kein Gefühl in mir auslösen/mich nicht berühren vergesse ich. Aber - wie ich schon schrieb - sie sind für mich dann auch keine *guten* Ideen. Wenn sie in mir kein Gefühl auslösen/mich nicht berühren, wie sollen sie dann einen Leser berühren?

So ähnlich sehe ich auch mit gecrashten Stories, die aus unterschiedlichen Gründen ins Nirwana verschwanden und von denen keine Sicherungen existierten oder die ebenfalls untergegangen waren: Ein Wink des Schicksals, dass sie nicht gut genug waren und ich es besser kann.
Sonst wäre ich durchgedreht, wenn 100 - 400 Seiten weg sind.
Allerdings bin ich inzwischen auch zu einem Sicherungsfanatiker mutiert ;) :oops: :blush: alles wird auf 3 Clouds und 2 USB-Sticks abgespeichert. Und nein - ich spekuliere jetzt nicht, was das wohl über mich aussagt :rotfl:
Liebe Grüße

Sheila
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Methoden für Ideen 24 Sep 2015 23:12 #3220

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Liebe Sheila,

nichts :whistle: Denn Martin F hatte vor längerer Zeit einmal auf die Cloud hingewiesen und ich hatte eine ganz schön dicke Lippe riskiert. Inzwischen sichere ich aber auch auf USB und der Cloud, jedenfalls das Manuskript, das zum Verlag geschickt wurde. Ist wohl doch sicherer. Ich glaubte, in meinem Haus ist alles gut aufgehoben. Natürlich klauen die bösen Buben nicht nur Computer, sondern gleich das passende Zeug dazu. Darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht. :kopfkratz:

Liebe Grüße
Linda
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