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THEMA: Zufälle

Zufälle 18 Okt 2015 15:18 #3369

  • Sheila
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Hallo,

auf Coras Anregung eröffne ich nun einen Thread über *Zufälle*. Falls ihr gelungene/missglückte Beispiele über Zufälle in Roman und Film habt, würde ich mich freuen, wenn ihr sie hier posten würde.

Zuerst stellt sich die Frage:
Was ist ein Zufall?
Laut Wikipedia wird von Zufall gesprochen, wenn für ein einzelnes Ereignis oder dem Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gegeben werden kann.
Duden erklärt: Etwas, was nicht vorausgesehen werden konnte, was nicht beabsichtigt war, was unerwartet geschieht.
Menschen sahen und sehen in Zufälle das Wirken einer göttlichen Macht, des Schicksals oder des Universums. Im realen Leben akzeptieren wir Zufälle. Sie gehören zum Leben.

Anders sieht es in Romanen aus. Da gibt es gute und schlechte Zufälle. Oder anders gesagt: Zufälle, die der Leser akzeptiert und solche, die ihn schlimmstenfalls das Buch zur Seite legen lassen.
Was macht den Unterschied aus?
Gute Zufälle werden vom Autor vorbereitet.
- Das Auto, das bei der Flucht stehen bleibt, bleibt nicht einfach so stehen. Ein geschickter Autor baut schon vorher in einem Satz/Nebensatz ein, das der optisch so schicke Flitzer ein Montagsauto ist, das immer (im unpassendsten Moment) Probleme bereitet. Oder der Vorbesitzer ist froh, den ollen Karren für eine Menge Geld an einen Dummen losgeworden zu sein.
- In der Serie El Barco wird das Segelschulschiff von Millionen ausgehungerter Vögel belagert. Als alle Hoffnung schwindet, kommt ein Matrose auf die Idee, eine CD mit dem Rufen der Wanderfalken abzuspielen. Die Vögel fliehen, Schiff gerettet.
Natürlich ist es logisch, dass die Vögel beim Ruf ihres Todfeindes flüchten. Aber wäre es so ein guter Zufall? Nein. Der Zuschauer würde sich zu recht fragen, was eine CD mit Falkenrufen auf einem Segelschulschiff zu suchen hat.
Doch der/die AutorEN machten es geschickt. In einer Miniszene zeigten sie, wie der Matrose in einem abonnierten naturkundlichen Magazin blätterte, dem immer eine CD mit den Tierstimmen beigefügt ist, über die im Magazin berichtet wird. Die Miniszene wird nur beiläufig vom Zuschauer wahrgenommen und von den anderen Ereignissen übertüncht/verdrängt. Doch als dann die CD die Lösung des Problems wurde, erinnert er sich wieder daran.
- Ein anderes gutes Beispiel fällt mir zu dem Film Jurassic Park 2 - Lost World ein: Kelly will ihren Vater, Dr. Ian Malcolm, auf der Expedition begleiten. Ian lehnt ab, verweist u. a. darauf, dass sie ja nicht bei ihrem Recktraining für die Olympia-Auswahl fehlen darf und Kelly antwortet, dass sie aus dem Team geworfen wurde. Später rettet Kelly ihren Vater aus einer ausweglosen Situation mit einer akrobatischen Einlage vor einem hungrigen Raptor.Ohne den Hinweis am Anfang, dass Kelly eine geschickte Turnerin ist, wäre die Szene unglaubwürdig. Denn wie viele Leute können sich von Stange zu Stange mit Salto und Überschlag schwingen? Und würde diese Erklärung erst nach dieser Szene folgen, wäre es ebenso unglaubwürdig.

Zufälle funktionieren nicht, wenn sie wie das *Kaninchen aus dem Zauberhut* gezogen werden. Da gibt sich der Autor alle Mühe, die zu bewältigenden Schwierigkeitshürden immer höherzuschrauben und der Leser ist neugierig, welche Lösungen ihm einfallen. Und dann kommt dem Charakter der unvorbereitete Zufall zu Hilfe. Der Leser fühlt sich zu recht betrogen. Der Autor ist der Gott seiner Geschichte und stellt Regeln für diese Geschichte auf. Der Leser vertraut dem Gott-Autor. Auch darauf, dass der Gott-Autor seinen Figuren keine Hindernisse in den Weg legt, die diese nicht alleine bewältigen können und er sich selbst und auch die Figuren sich an die von ihm aufgestellten Regeln hält. Bricht der Autor diese Regel, missbraucht der Autor das Vertrauen. Wie kann sich der Leser darauf verlassen, dass sich der Autor auch nicht in Zukunft mit Zufällen Lösungen aus dem Hut zaubert?
Liebe Grüße

Sheila
Letzte Änderung: 18 Okt 2015 15:33 von Sheila.
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Zufälle 18 Okt 2015 17:07 #3371

  • Martin
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Hallo miteinander,

Zufälle werden gerne auch als Deus ex Machina bezeichnet, einem (Theaterbühnen)Gott aus der Maschine ein unmotiviertes Geschehen, das einfach so eintritt, ohne ersichtlichen Grund. Dieser Deus kommt nicht umsonst in keinem Schreibratgeber gut weg. Einfach-so-Ereignisse sind wie ein Stich in den Spannungsluftballon: sie ist raus, die gute Spannung, die wir eben so mühvoll aufgebaut haben.

Leben und Roman sind in Wirklichkeit gar nicht anders, denn auch alle sogenannten Zufälle haben im realen Leben eine Ursache. Nur wissen wir diese Ursache tatsächlich nicht und so nenen wir es Zugefallenes. Allerdings weiß ich nicht, ob ich im realen Leben die Spannung wollte, die aus dem Wissen um des über mir schwebenden Damolklesschwerts eines sich aufbauenden Unheils entsteht. Da ist der liebe Gott mit uns gnädig.

Im Roman aber wollen wir hingegen, dass der Leser an den Fingernägeln kauend darum betet, dass der Protagonist nicht in das AUto steigt, dem gerade zuvor jemand einen Sprengsatz verpasst hat. Der Roman lebt von ›suspense‹, der Spannung und Ungewissheit. Wir sind für die Leser kein lieber, sondern ein sadistischer Gott, der will, dass sie sich in die Hosen machen. Und deshalb lieben sie uns.

Viele Grüße
Martin
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Zufälle 18 Okt 2015 22:16 #3376

  • Kerstin B.
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Danke, sehr aufschlussreich. :)
Liebe Grüße,
Kerstin
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Zufälle 18 Okt 2015 22:23 #3377

  • CoraSuess
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Das war sehr interessant.


Wenn man einen Zufall geschickt "vorbereitet" ist er kein Zufall mehr.


Vielen Dank. Beispiel fallen mir allerdings gerade keine Passenden ein :whistle:
liebe Grüße

Cora
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Zufälle 19 Okt 2015 00:02 #3378

  • Kerstin B.
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CoraSuess schrieb:
Wenn man einen Zufall geschickt "vorbereitet" ist er kein Zufall mehr.

Auch wieder wahr.
Aber scheinbar soll man dem Leser, den Zufall plausibel erklären können. Oder wie jetzt?
Liebe Grüße,
Kerstin
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Zufälle 19 Okt 2015 00:24 #3379

  • Martin
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Die Sache mit dem Zufall ist im echten Leben und im Roman unterschiedlich (und auch nicht).

Im echten Leben passiert er einfach.

Im Roman passiert er für die betroffene Person ebenfalls einfach. Aber der Leser soll wissen, dass sich etwas zusammenbraut.

Beispiel:

1. Vorbereitung:
Das Auto ist in der Werkstatt. Dort vergisst ein Lehrling, etwas anzuschließen. Das kann ruhig nebenbei bemerkt werden, also nicht gleich eine ganze Werkstattperspektive aufziehen. Zum Beispiel so, als der Prota das Auto abholt, der Meister in die Werkstatt ruft: »Hast du auch die Bremsschläuche wieder angeschlossen?« Er bekommt aber keine Antwort. Das kann der Prota ruhig hören, er muss es sogar hören, wenn du in seiner Perspektive schreibst, denn - wer sonst? Aber im Buch achtet der Prota danach nicht mehr darauf, wie wir das im echten Leben ja auch oft tun.

2. Die Szene dazu:
Prota fährt sehr schnell, weil ..., zu schnell, rast auf einen Kreisverkehr zu und - die Bremse bremst nicht. Verdammter Zufall für ihn. Aber wir ahnen, wann das Ei gelegt wurde.

So konnten wir Spannung aufbauen und dann, tatsächlich, tritt es ein: die Bremse hat einen Defekt.

Das Ausschlaggebende ist, dass wir den Grund kennen, wie das im echten Leben auch oft wäre, wenn wir bewusster leben würden. Im Real Life donnern ständig jede Menge Eindrücke auf uns ein. Im Roman kann man aber nur ein paar davon erwähnen, man muss filtern. Aber die erwähnten sollten alle einen Grund haben. Der Leser erwartet, dass alles einen Grund hat, warum es erwähnt wird.

So weit klar?

Liebe Grüße
Martin
Letzte Änderung: 19 Okt 2015 00:28 von Martin.
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Zufälle 19 Okt 2015 09:28 #3380

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Ja, ich denke soweit ist alles klar.

Man muss dann aber auch wohl entscheiden, was der Prota hören soll (bzw. wie man es schreibt, dass es nebensächlich klingt) und was schon zuviel ist. Richtig? Wenn man ihn zu sehr mit der Nase drauf stubst müsste der Prota ja reagieren.

Nehmen wir dein Beispiel:
Als Prota das Auto abholt, hört er zwar die Frage, achtet aber nicht drauf, weil
- er Termindruck hat oder
- spät dran ist oder
- er in Gedanken ganz wo anders

Seh ich das richtig?

Dann, warum kriegt der Meister keine Antwort?

Wenn der Leser keine Erklärung erhält, warum der Lehrling nicht geantwortet hat, lässt man ihm Raum für Spekulationen.
- War er eine rauchen?
- Hat er seinen Fehler sofort erkannt, traute sich aber nicht ihn zuzugeben, weil er sich schon zu viele solcher Eier geleistet hat?

Soll man einfliessen lassen, dass der Lehrling sich ausm Staub gemacht um eine zu rauchen? Oder ist das für den Leser zu viel Info?
Liebe Grüße,
Kerstin
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Zufälle 19 Okt 2015 11:06 #3382

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Liebe Kerstin,

warum, um Himmels Willi, muss man denn alles unbedingt bis ins Detail klären?

Weshalb der keine Antwort bekam, das ist piepegal. Hauptsache, ein Grund für das Versagen der Bremsen ist im Raum - fertig! Der Leser brauch ledeiglich einen vagenAnker ›da war doch was‹, mehr nicht! Auch ist es völlig egal, ob der Prota das mitbekommt oder nicht. Vielleicht erinnert er sich vor dem sich rasend nähernden Kreisverkehr, vielleicht nicht. Aber der Leser weiß, dass das nicht einfach so passiert. Oder besser, er hat nicht den Eindruck, dass man da etwas einfach so passieren lässt. Und natürlich erhöht es die Spannung, wenn man weiß, dass etwas im Busch ist.

Viele Grüße
Martin
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Zufälle 19 Okt 2015 11:36 #3383

  • Kerstin B.
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Martin schrieb:
Liebe Kerstin,

warum, um Himmels Willi, muss man denn alles unbedingt bis ins Detail klären?
Das ist genau mein Reden! Ich wollte es nur nochmal ganz genau wissen und wurde bestätigt. :P Danke.
Liebe Grüße,
Kerstin
Letzte Änderung: 19 Okt 2015 11:37 von Kerstin B..
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Zufälle 19 Okt 2015 21:48 #3391

  • Samanter
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Ich denke, man muss hier die Position des Autors verstehen. Er steht außerhalb der Geschichte. Gleichzeitig ist er derjenige der alles weiß, wissen muss, denn sonst gäbe es die Geschichte ja gar nicht.

Wenn also der Leser erwartet, dass der Autor alles weiß, und das tut er instinktiv, muss der Autor dem auch gerecht werden. Der Leser fühlt sich sonst betrogen. Salopp gesagt: Für den Leser ist der Autor Gott der die Menschen und die Welt "erschaffen" hat. Und Gott hintergeht, lügt und betrügt nicht. Manchmal sind seine Wege unergründlich, aber immer logisch, wenn sich uns die Logik auch nicht immer erschließt. Das jedoch ist frustrierend. Also, wenn wir als Autoren schon Welten erschaffen, sollten wir als Hobbygötter wenigstens keine Frustrationen erzeugen.

LG Sam
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Zufälle 19 Okt 2015 23:39 #3397

Im Buch "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" greift der Autor zweimal zu einer eher mühsam herbeierklärten Vorbereitung.

Zuerst erscheinen zusammenhangslose Rückblenden, wie die Wohnkuppelplane hergestellt wird, wieviele Tests sie durchläuft. Und zwar so ausführlich, dass einem rasch klar wird, dass sich etwas mit der Plane zusammenbraut, das gar nicht gut ist. Und bummm, reisst die Plane irgendwann auf dem Mars und verursacht ein Desaster.

Das zweite Mal - und das ist schon ziemlich öde und an den Haaren herbeigezogen - erklärt er, wie die Essensrationen in der Versorgungskapsel verstaut werden. Eigentlich kam ich da gar nicht drauf, was er sagen wollte. Bis sich dann die Dinger anscheinend verflüssigten und die Rakete zum Absturz brachten.

Es gehört eine riesen Portion Cleverness dazu, die Hinweise so subtil auszulegen, dass es die Spannung echt erhöht. Auch ich arbeite daran. :dry:

LG, Martin
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Zufälle 19 Okt 2015 23:54 #3400

  • Samanter
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Ok, Martin. Das ist dann ein Beispiel, wie man es besser nicht machen sollte. Es sollten ja auch nur "unauffällige Hinweise" sein, und keine Winks mit dem Zaunpfahl. Außerdem sollten diese Hinweise möglichst nicht unmittelbar vor dem Ereignis kommen. Das klingt auch nur konstruiert. Allerdings gibt es auch Ereignisse oder, wie in meinem Fall, Details, die immer wieder mit kleinen, deutlichen Hinweisen vorbereitet wurden, aber dennoch so wage sind, dass der Leser trotz vieler Hinweise nicht drauf kommt. Zumindest geht es meiner Betaleserin so. Sie schachtet schon ca. 30 NS lang nach der Auflösung des Rätsels, und entwickelt dabei immer neue Szenarien, was es sein könnte. Doch immer wieder kommt etwas, was ihre Theorie umwirft. So bringe ich sie praktisch dazu, sich ihre "Wendungen" selbst zu schaffen. Aber gut, so langsam muss ich die Katze aus dem Sack lassen, sonst wird es frustrierend.

LG Sam
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Zufälle 20 Okt 2015 00:05 #3402

Komisch, mir fällt kein gutes Beispiel ein, das ich kürzlich gelesen hätte. Wahrscheinlich waren diese Vorbereitungen so gut eingebaut, dass sie eben gar nicht auffielen.

Ich muss da mal darüber nachdenken. Denn dass es einer Geschichte Würze gibt, ist unbestritten.
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Zufälle 20 Okt 2015 03:53 #3416

  • Sheila
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MartinFischerAutor schrieb:
Komisch, mir fällt kein gutes Beispiel ein, das ich kürzlich gelesen hätte. Wahrscheinlich waren diese Vorbereitungen so gut eingebaut, dass sie eben gar nicht auffielen.

Hallo Martin,

der Grund, warum ich hauptsächlich Filmbeispiele fand ist, dass das Ganze (egal bei welcher Filmlänge) eben kürzer ist und Hinweise/Kleinigkeiten vom Anfang eher im Kopf bleiben, als bei einem Buch.

Bsp. Wird in einem 90 Min. Film ein Hinweis innerhalb der ersten 20 - 30 Minuten gelegt, und in der 80 Minute aufgelöst, bleibt das eher haften als bei einem 300 - 400 Seitenbuch, d. h. in dem Moment, wo ich bei dem Buch in der Geschichte drin bin/lese, sage ich: Klar, so was wurde doch schon am Anfang erwähnt. Aber Wochen/Monate später wird mir von der Geschichte nur noch der Umriss und das Gefühl, eine runde Geschichte gelesen zu haben in Erinnerung sein.

Dazu kommt noch, dass beim Film das Sehen und Hören bedient wird, was ja bekanntlich dazu führt, dass Dinge besser im Gedächtnis haften bleiben. Weshalb ja beim Lernen gilt, sich schwierige Sachverhalte durch Farben oder Clustern (?) und Vorlesen zu verdeutlichen. Aber wer (außer dem Autor?) liest sich schon einen Roman vor und zeichnet sich Zusammenhänge auf?
Liebe Grüße

Sheila
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Zufälle 25 Okt 2015 13:00 #3463

  • Samanter
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Ja, da hast du recht, Martin. Als Autor liest man häufig ganz anders, zumindest geht es mir so, seid ich mich mit diesem Fach intensiver beschäftige. Manchmal nervt es mich, da ich nicht mehr so leicht zu begeistern bin. Kleinere Fehler fallen mir auf, und ich verliere den "Respekt" vor dem Autor. Dann macht die Geschichte auch keinen Spaß mehr. Anderseits lerne ich dabei auch sehr viel. Mir ist es sogar schon passiert, dass ich ein Buch nach der Technik des Autors unbewusst analysiert habe, während ich das Buch las. Meistens, weil zu viele Fehler in Perspektive, Logik, Rhythmus etc. aufgetaucht sind, seltener, weil ich so begeistert war. Heute fällt es mir ungleich schwerer, mich in einem mittelmäßigen Roman zu verlieren, als früher.

LG Sam
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