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Handwerkliche Praxis: von Perspektiven bis zu Rückblicken. Hier bitte KEINE Rechtschreibthemen, diese unter Nachschlag(en)

THEMA: Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte

Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 20 Okt 2015 21:40 #3428

  • CoraSuess
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Nicht aufgeben!!!


So erging es uns allen!!! Und viele große Autoren leiden heute noch unter Selbstzweifel.

Schreibe deine Geschichte zu Ende ... und dann erst überarbeite sie in Ruhe. Das bekommst du hin! So schwierig ist es nicht. es bedarf nur etwas Ausdauer, die die hast du mit Sicherheit! Also nicht aufgeben!!!!!!
liebe Grüße

Cora
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 21 Okt 2015 09:07 #3430

  • Sheila
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Hallo Kerstin,

ich schließe mich Linda an. Schreiben lernst du nur durch Schreiben und durch kritische Leser, wozu leider Gottes Familie und Freunde in der Regel nicht dazugehören.

Also, behalte die Veröffentlichung weiterhin im Auge und - wenn du glaubst, du bringst es nicht mehr besser zustande - poste deinen Text in der Geschichtenwerkstatt. Die Kritiken dort bringen dich weiter, auch wenn es vllt. im 1. Augenblick niederschmetternd wird.
Liebe Grüße

Sheila
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 21 Okt 2015 14:53 #3437

  • LucyB
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Liebe Kerstin,

vielen Dank für den Tee. Ich wollte dir mal eben schnell einen Schnaps vorbeibringen. Prost!

Wenn du schreiben lernen möchtest, hast du die Wahl zwischen einem langsamen Weg und einem schnellen. Der schnellere ist leider der härtere. Feedback ist hart, auch wenn es in Wattebäuschchen verpackt ist, und es kann verunsichern.

Lehn dich erst mal entspannt zurück. Du wirst schon Antworten auf deine Fragen finden. Aber Kreativität lässt sich nicht erzwingen. Klar, vieles geht durch Erfahrung leichter, aber die Antworten kommen von alleine, wenn die Zeit dafür reif ist. In entspannenten Momenten kommt die zündende Idee. Egal, ob du planst oder aus dem Bauch herausschreibst. Früher dachte ich, das Planen sei nichts für mich. Mit jedem Manuskript, das ich anfange, plane ich mehr. Ich ärger mich sogar über mich, wenn ich zu schnell angefangen habe zu schreiben. Lieber noch mal die Idee ruhen lassen, dann schließen sich Lücken und beantworten sich Fragen. Immer mal wieder nur kurz darüber nachdenken, sich Notizen machen, ein anderes Mal drüberschauen und schon hat sich wieder was eingeschlichen.

Wenn dieses Projekt nicht reif für die Öffenlichkeit werden sollte, dann schreib halt das nächste, sobald du fertig bist. Wäre das so schlimm? Vielleicht findest du nach Jahren plötzlich den passenden Ansatz für eine Überarbeitung. Nimm den Druck raus.

Liebe Grüße
Lucy
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 21 Okt 2015 22:07 #3439

  • Kerstin B.
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Liebe Cora,

du kennst es doch bestimmt, irgendwann sagt man: "Ach scheiß der Hund drauf, ich hab kein Bock mehr." So geht's mir immer wieder mal. Aber bisher hab ich nicht aufgegeben. :)

Liebe Sheila,

ich werde weiter schreiben, überarbeiten usw. Und ich habe keine andere Wahl, als das Ergebnis in die Werkstatt zu stellen. Es ist wie du sagst, Familie sagt: "Wow klasse! Das ist soooo cool!"

Liebe Linda,

als Selfpublisher muss man da durch einen Dschungel der mir, im Moment, viel zu dicht ist. Da blick ich nicht durch. Aber sicher kann man sich da irgendwo Hilfe holen. Falls es soweit sein sollte.

Liebe Lucy,

danke, ich nehm dann doch lieber Tee. :)

Mein Plot ist von 2001. Da hab ich in meiner jungen Naivität geplant: 100 Seiten müssen es werden. 10 davon Bilder, die ich selbst gezeichnet habe.
Inzwischen ist von meinem ursprünglichen Plot nicht mehr viel übrig. :rotfl: Die Geschichte, meine Figuren, die Handlung alles hat sich selbstständig gemacht. War ein tolles Gefühl, bis es irgendwann nicht mehr weiter ging und meine Figuren mich fragend angeschaut haben. :kopfkratz:

Leider hab ich die Erfahrung gemacht, dass ich in den unpassendsten Situationen die besten Ideen habe. Aber egal. Du hast Recht, erzwingen kann ich meine Kreativität nicht. Schade eigentlich. Es freut dich bestimmt, wenn ich dir sage, dass ich heute ein anderes Projekt in Angriff genommen habe. Mal schauen, wann ich da stecken bleibe. :rotfl:

Liebe Grüße
Kerstin
Liebe Grüße,
Kerstin
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 13:56 #3464

  • Samanter
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So so! Du gibst also auf? Das kann ich nicht zulassen. Hast du eine Ahnung, wie oft ich mein Manuskript in die Ecke feuern wollte, wie oft ich mir 1000% sicher war, ich werde nie kapieren, was die alles da erklären? Gott, wie wütend war ich manchmal auf mich, weil ich anscheinend nur chinesisch verstand und mein Manuskript die reinste Teenagersülze zu sein schien. Dann habe ich alles hundertmal umgeschrieben. Danach festgestellt, dass jetzt zwar vieles fachlich korrekt war, die Geschichte für mich aber entscheidend an Biss verloren hatte. Also wieder ändern. Dann dachte ich, jetzt habe ich den Bogen raus. Und? Nee, jetzt kamen Kritiken die wieder andere Fehler aufdeckten, von denen ich vorher nie etwas gehört hatte. Also noch mal ran. So ging es mit jedem Abschnitt des Lernens und ich habe noch lange nicht alles gelernt. Wenn du dich entscheidest, dein erstes Manuskript als "Lernwerkzeug" zu nehmen, hast du keine andere Wahl, solange zu lernen und entsprechend zu ändern, bis es passt. Das dauert unter Umständen Jahre, aber es ist um einiges nachhaltiger, als aus Büchern erst zu lernen, und dann dein erstes Manuskript zu schreiben. Auch in diesem Fall würdest du Fehler machen, würdest immer wieder noch etwas dazulernen, oder neu begreifen. Und, wo würde es mir jedenfalls gehen, immer mit dem Lernstoff im Hinterkopf, würde meine Fantasie leiden.

Also, jetzt bloß nicht aufgeben. Es ist hart, ja. Aber es lohnt sich. So sehr, wie du dieses erste Manuskript am Ende lieben und gleichzeitig hassen wirst, wirst du es bei keinem anderen tun. Aber du wirst auch mächtig stolz auf das sein, was du da am Ende geschafft hast. Es ist dein Gesellenstück, was die Qualität deiner "Ausbildung" repräsentiert. Danach kannst du voller Zuversicht ins nächste Projekt starten und wirst staunen, wie viel leichter es auf einmal ist.

Sheila: Du hast natürlich recht. In der pP könnte der Erzähler auch nicht wissen, was sie fühlt, sondern nur sehen, dass sie rot wird. Was sie fühlt kann nur sie selbst (Ich-Perspektive) oder der allwissende Erzähler (auktoriale Perspektive) wissen. Noch komplizierte wird es bei der Absatzkontrolle bei wrtl. Reden. Oft wechselt die Perspektive innerhalb des Satzes. In welchen Absatz gehört jetzt der Satz? Was ich da schon gebastelt habe ... :zornig:

Aber in Romanen habe ich schon vieles gesehen, was ich so nicht als richtig empfinde. Doch es hat ja ein professioneller Lektor korrigiert ... dachte ich bis eben. Doch jetzt, wo ich lese, dass Selfpublishing strenger kritisiert wird, als es gewöhnlich Verlage tun ... Dabei heißt es doch immer, Selfpublishing macht die Qualität der Unterhaltungsliteratur kaputt. Das kann dann auf lange Sicht so auch nicht sein, oder? :kopfkratz:

LG Sam
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 14:22 #3465

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Samanter schrieb:

Sheila: Du hast natürlich recht. In der pP könnte der Erzähler auch nicht wissen, was sie fühlt, sondern nur sehen, dass sie rot wird. Was sie fühlt kann nur sie selbst (Ich-Perspektive) oder der allwissende Erzähler (auktoriale Perspektive) wissen. Noch komplizierte wird es bei der Absatzkontrolle bei wrtl. Reden. Oft wechselt die Perspektive innerhalb des Satzes. In welchen Absatz gehört jetzt der Satz? Was ich da schon gebastelt habe ... :zornig:

Nein, ist so nicht richtig, Sam.

Personeller Erzähler:

Matze ging Simone nach. Sie würde doch nicht ... Doch, sie tat es. Mit angehaltenem Atem beobachtete er, wie Simone das T-Shirt über den Kopf zog.
"Na, du kleiner Spanner!", ertönte hinter ihm eine männliche Stimme.
Matze spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoß.

Samanter schrieb:

Aber in Romanen habe ich schon vieles gesehen, was ich so nicht als richtig empfinde. Doch es hat ja ein professioneller Lektor korrigiert ... dachte ich bis eben. Doch jetzt, wo ich lese, dass Selfpublishing strenger kritisiert wird, als es gewöhnlich Verlage tun ... Dabei heißt es doch immer, Selfpublishing macht die Qualität der Unterhaltungsliteratur kaputt. Das kann dann auf lange Sicht so auch nicht sein, oder? :kopfkratz:

Sam,

1. muss jemand die Regeln beherrschen und kennen, ehe er sie (hoffentlich gekonnt!) bricht.
2. wenn Regeln gebrochen werden, bedeutet es noch lange nicht, dass es immer funktioniert.
3. wenn Regeln gebrochen werden, heißt es noch lange nicht, dass der betreffende Autor es bewusst macht.

Bei Lektoren ist es wie bei jeder anderer Berufsgruppe auch:
Es gibt welche, die sich da reinknien/engagieren ud solche, die einfach nur ihren Job runterreißen.

Bei Selfpublishing sehe ich es anders:
Da kann einfach jeder jeden Mist veröffentlichen. Ich habe dort schon Texte gelesen, die würde ich - auch wenn es überheblich klingt - schon in der 1. Version besser schreiben. Was ich damit sagen will: Es gibt dort eben mehr zu bekritteln, als bei professionell lektorierten Büchern. Deswegen entsteht vllt. der Eindruck, dass diese *strenger kritisiert* werden.

Sehe es so:
Du korrigierst Diktate. Jetzt hast du eines vor dir liegen, bei dem nur 2 Fehler drin sind und ein anderes mit 20 Fehlern. Würdest du nun behaupten, dass du das mit 20 Fehlern strenger beurteilt hast? Ich nicht ...
Liebe Grüße

Sheila
Letzte Änderung: 25 Okt 2015 14:24 von Sheila.
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 17:24 #3467

  • Samanter
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Ach Sheia ...

Grundsätzlich ist es nicht schwer in eine wrtl. Rede die Perspektiven auseinander zu halten. In deinem Beispiel wäre mir das auch nicht schwer gefallen. Manchmal ist die Handlung für mich aber so verstrickt, dass ich die einzelnen Perspektiven nicht mehr genau auseinander halten kann. Besonders in der Ich-Perspektive ist es manchmal sehr schwierig. Manchmal möchte ich auch gar keinen Absatz setzen, weil die Handlung einfach zu schnell, um sie Absätzen nicht ungewollt zu bremsen. Dieses Thema wird wohl immer meine Achillesferse sein.
Ich habe dir mal ein Beispiel eingestellt, bei dem ich mir nie sicher bin, ob das richtig ist. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es anders nicht funktionieren würde.

Wie ist es richtig? So?

Ein paar Sekunden fechten graugrüne und kaffeebraune Augen einen lautlosen Kampf. Schließlich scheine ich gewonnen zu haben, denn Alex lehnt sich entspannt zurück und fährt sich durchs Haar.
»Ich weiß nicht, warum es einen italienischen Namen hat«, beantwortet er meine Frage. »Der Schwiegervater des Besitzers ist Italiener.«


Oder so?

Ein paar Sekunden fechten graugrüne und kaffeebraune Augen einen lautlosen Kampf.
Schließlich scheine ich gewonnen zu haben, denn Alex lehnt sich entspannt zurück und fährt sich durchs Haar. »Ich weiß nicht, warum es einen italienischen Namen hat«, beantwortet er meine Frage. »Der Schwiegervater des Besitzers ist Italiener.«


In diesem Beispiel ist der Kontext sehr wichtig. Er will eigentlich über etwas anderes mit ihr reden. Sie hatte ihn mit der Frage nach dem Restaurantnamen ablenken wollen. Der "lautlose Kampf" ist also eine Art Moment der Wende. Verstehst du was ich meine?

Aha. Das heißt also, bei Selfpublishing wird naturgemäß mehr kritisiert, aber nicht strenger. Das beruhigt mich ein wenig. Allerdings verunsichert mich aber auch, dass ich mich auf Verlagslektorate auch nicht immer verlassen kann. Verstehe mich nicht falsch, natürlich weiß ich, dass auch bei Verlagen nicht alle Mitarbeiter voll bei der Sache sind. Das ist dort nicht anders wie überall. Aber ich hatte die Hoffnung, wenn ich mehrere Romane von renommierten Verlagen lese, kann ich mich zumindest weitestgehend darauf stützen. Leider empfinde ich das jedoch immer mehr nicht so. Vielleicht liegt es am Genre, dass einiges gewissenhafter lektoriert wird als anderes. Möglicherweise sehe ich auch Fehler, die gar keine sind. Anderseits bin ich aber auch kein Gelegenheitsleser und weiß einfach wo es hakt. Ich spüre es. Ach, das ist alles verwirrend und manchmal möchte ich einfach nur, dass mir jemand klar und deutlich sagt, was richtig ist und was falsch. Doch das Gebiet des Schreibens erscheint mir oft schwammig und interpretationsabhängig, dass ich, je mehr ich in Erfahrung bringen möchte, immer mehr verunsichert bin.

LG Sam
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 18:01 #3469

  • Sheila
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Samanter schrieb:

Ein paar Sekunden fechten graugrüne und kaffeebraune Augen einen lautlosen Kampf.
Schließlich scheine ich gewonnen zu haben, denn Alex lehnt sich entspannt zurück und fährt sich durchs Haar. »Ich weiß nicht, warum es einen italienischen Namen hat«, beantwortet er meine Frage. »Der Schwiegervater des Besitzers ist Italiener.«

Die Form ist teilweise richtig.#
Richtig ist, der Augenkampf ist beendet, neue Zeile. Für die wörtl. Rede müsste dann ebenfalls eine neue Zeile beginnen.

Ein paar Sekunden fechten graugrüne und kaffeebraune Augen einen lautlosen Kampf.
Schließlich scheine ich gewonnen zu haben, denn Alex lehnt sich entspannt zurück und fährt sich durchs Haar.
»Ich weiß nicht, warum es einen italienischen Namen hat«, beantwortet er meine Frage. »Der Schwiegervater des Besitzers ist Italiener.«

Samanter schrieb:

Aha. Das heißt also, bei Selfpublishing wird naturgemäß mehr kritisiert, aber nicht strenger. Das beruhigt mich ein wenig.

Nein - bei den Selfpublisher gibt es mehr zu kritisieren als bei den Verlagsbücher. Dort werden doch sehr viele Fehler ausgemerzt, die bei den Selfpublisher drin bleiben.

Samanter schrieb:

Möglicherweise sehe ich auch Fehler, die gar keine sind. Anderseits bin ich aber auch kein Gelegenheitsleser und weiß einfach wo es hakt. Ich spüre es. Ach, das ist alles verwirrend und manchmal möchte ich einfach nur, dass mir jemand klar und deutlich sagt, was richtig ist und was falsch. Doch das Gebiet des Schreibens erscheint mir oft schwammig und interpretationsabhängig, dass ich, je mehr ich in Erfahrung bringen möchte, immer mehr verunsichert bin.

Tja, das Richtig/Falsch-Prinzip existiert leider nur in unseren Köpfen. Wenn es wirklich existieren würde, wäre mit dem Leben einfacher, aber auch weniger aufregend und bunt.

Nicht verzweifeln, Sam. Das wird schon. Vor allen Dingen: Schreibe deine Texte ohne die Sachen, die dich an anderen Romanen stören. Der Rest ist dann ein Klacks :evil:

LG Sam[/quote]
Liebe Grüße

Sheila
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 18:50 #3470

  • Linda
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Liebe Forlinge,

gestern habe ich aus bestimmten Gründen im Netz gestöbert und bin zufällig an verschiedenen Youtube- Interviews, die von Herrn Tischer vom Literaturcafé auf der Buchmesse geführt wurden hängengeblieben. U.a. auch über das Selfpublishing. Da gab es sogar einen Avard!!

Und vom Uschtrin-Verlag gibt es eine neue Zeitschrift "Der Selfpublisher". Noch kann man sich das erste Exemplar von der Webseite herunterladen und auf einem Lesegerät speichern.

Auch sind die übrigen Interviews sehr interessant.

@ Kerstin: Ich finde es völlig normal, solltest du dich derzeit mit deinem Roman nicht so wohlfühlen, dass du erst einmal etwas anderes schreibst. Mit jedem Satz wird dir vieles klarer und dann kannst du dieses Projekt später beenden. MartinF hat es sehr gut beschrieben. Am besten ist wirklich der personale Erzähler, dritte Person sing. Man sollte es sich nicht schwerer machen, als es schon ist. Und Sheila hat es doch in Samanters Text wirklich gut dargestellt. Oder eben auktorial. Das ist überhaupt kein Problem. Aber auch dabei sollte im Plot etwas Ordnung herrschen!
Die Ich-Perspektive wird am Anfang als leichter empfunden, aber das stimmt überhaupt nicht. Da lauert hinter jeder Ecke ein Fallstrick. Erfahrungen hierzu gibt es von mir reichlich :kopfkratz:

Aber auch richtig und wichtig ist ein gutes Sprachgefühl. Das Handwerk können wir lernen, aber etwas Talent sollte m.E. auch vorhanden sein. Natürlich schreiben alle Schreibratgeber: Schreiben kann man lernen (wollen ja verkaufen!). Das Handwerk kann/muss man lernen, Sprachgefühl hat man oder eben nicht. (ach, hier könnte ich wieder so viel schreiben! :dududu:
Und deshalb werden/wurden Romane von Selfpublishern sehr kritisch beäugt. Aber hier steigt der Anspruch rapide, wie ihr aus den Videos erfahrt.
Wer widerspricht?

Fröhliches Schaffen
Linda, die auch lieber hier schlaue Reden hält als zu schreiben :augenroll:
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 25 Okt 2015 20:59 #3472

  • Kerstin B.
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Liebe Sam,

ich trau mich mal wieder aus meinem Schneckenhaus. :whistle: Was nicht heißt, dass ich nicht geschrieben habe. Ich habe mir lediglich einen Blick ins Forum verboten, weil es mich das letzte Mal so *wirr* gemacht hat.
Ich liebe meine Geschichte, ich liebe sie wirklich. Sie hängt mir noch nicht aus dem Hals raus und ich will, dass sie mehr als " ganz gut" wird.

Aber mir geht's auch so: "Was zum Henker schreiben die da überhaupt?"
Beispiel:
3. Person singular -> :blink: :kopfkratz:

Okay, ich hab verstanden, dass das am besten ist. Jetzt fehlt mir nur ein Beispiel, um mir vor Augen zu halten, was gemeint ist. :lol: (Habe ich mir natürlich längst gegoogelt :P)

Gut, das war ein einfaches Beispiel, ließ sich schnell googlen, aber mir fällt grad ein anderes ein. Es gibt jedenfalls immer wieder Dinge, die ich einfach nicht auf die Reihe kriege. Perspektiven z. B. aber darauf mag ich schon gar nicht mehr eingehen. :blush: Nicht im Moment.
Der Punkt ist, dass ich schon immer jemand war, der mit Hilfe von Beispielen am besten verstanden und gelernt hat. Meine Spickzettel waren grundsätzlich zu lang, als dass ich sie hätte benutzen können. :rotfl:

Wie gesagt, es war mein Fehler, dass ich hier rein kam und gleich ein paar Fragen gestellt habe. Ich glaub, das hat mich etwas überfordert, keine Ahnung.
Auf jeden Fall hab ich mir mein Baby nochmal kritisch angeschaut und festgestellt, dass ich in etwa so schreibe:
Erst passiert, dann machen sie, anschließend, irgendwann....
Liest sich, selbst für mich, wie eine reine Aufzählung der Ereignisse - ohne Tiefgang, Gefühle und ohne Spannung. Meine Muse hat mir geholfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Ich bin ihr immernoch sehr dankbar. Es ist schon viel besser. (Hoff ich jedenfalls.) Aber eben nur an den Stellen, die ich gerade bearbeitet habe. :lol:

Ohne Kritik wäre mir das sicher nicht so schnell, wenn überhaupt, aufgefallen!

Ich hoffe du behälst Recht, dass ich irgendwann mächtig stolz auf meine Geschichte bin und ich beim nächsten Projekt merke, dass es leichter geht.

"Mein Gesellenstück" finde ich übrigens sehr treffend. :)

@Linda

Mein zweites Projekt schreibe ich in der Ich-Perspektive. Anfangs war das wirklich einfach, aber je mehr ich geschrieben habe und je mehr ich gezeigt, nicht erzählt, habe desto schwieriger wurde es. Ich glaub ich hab jetzt schon wieder Perspektivenvermischung drin, aber das ist mir im Moment egal.
Das was ich schreibe ist so fest in meinem Kopf, dass ich nicht darüber nachdenken muss wie es weiter geht. Ich weiß es einfach. Und das ist es, was mir hilft weiter zu schreiben um zu merken, dass ich schreiben kann (will sagen, ein Sprachgefühl habe), aber eben dran feilen (eher flexen) muss. :)

Ich freue mich, dass ihr mir so viel Mut macht nicht aufzugeben. Hoffentlich habt ihr auch viel Geduld mit mir. :)

Wünsche noch einen schönen Abend und verabschiede mich in meine Geschichte.
Liebe Grüße,
Kerstin
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 27 Okt 2015 17:33 #3480

  • ernstbay
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Hallo Kerstin,

du schriebst weiter oben:

Inzwischen ist von meinem ursprünglichen Plot nicht mehr viel übrig. :rotfl: Die Geschichte, meine Figuren, die Handlung alles hat sich selbstständig gemacht. War ein tolles Gefühl, bis es irgendwann nicht mehr weiter ging und meine Figuren mich fragend angeschaut haben. :kopfkratz:

Genau das ist mir auch passiert. Und jetzt habe ich zu einer der Figuren (nämlich die, die am meisten 'Probleme' macht, bzw. die, die mich mit dem größten Fragezeichen im Gesicht anschaut) eine Geschichte geschrieben habe, oder vielleicht besser: eine Charakterstudie. Jetzt ist mir alles viel klarer und ich kann in der Hauptgeschichte wieder ruhig weiterschreiben.

Herzliche Grüße
Ernst
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 27 Okt 2015 21:27 #3481

  • Kerstin B.
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Hallo Ernst,

so ähnlich habe ich es mit meiner Antagonistin gemacht. Ein Interview hat mir recht gut weiter geholfen. Ich kann mich sogar damit anfreunden, das ggf. mit anderen bockigen Figuren zu machen. :cheer:
Liebe Grüße,
Kerstin
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 30 Okt 2015 11:20 #3493

  • Samanter
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Ja, ja, Kerstin und Ernst. So ist das, wenn die lieben Kinderchen zu aufmüpfigen Teenagern werden. Als ich mein Manuskript schrieb, ging es mir genauso. Ich hatte plötzlich gar nichts mehr zu sagen. Meine Protas machten was sie wollten, und ich musste zusehen, wie ich das alles schnell genug aufgeschrieben kriegte. An Technik war da gar nicht zu denken und Planung war vollkommen sinnlos. So schnell konnte ich gar keinen detaillierten Plot schreiben, wie meine "Kinderchen" alles wieder umschmissen. Also bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als in mühsamer Kleinarbeit alles im nachhinein zu korrigieren. Selbst da protestieren meine Protas zuweilen und sträuben sich ein etwas "logischeres" Verhalten an den Tag zu legen. ;)

LG Sam
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 30 Okt 2015 11:57 #3495

  • Martin
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Hi Kerstin,

dass du in Patchwork dieses Interview im Figurenblatt machen kannst, das weißt du ja eh oder?

Viele Grüße
Martin
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Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte 30 Okt 2015 13:53 #3506

  • ernstbay
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Hallo Martin,
gibt es zum 'figuren-interview' ein kurz-video? das wäre sicher für viele von uns hilfreich

Viele Grüße
Ernst
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