Ja, das mit den ständigen Perspektivwechseln von Absatz zu Absatz, mag ich auch nicht so gerne. Habe aber schon einige Bücher gelesen, in denen es so gehandhabt wurde. Für mich liest sich das immer, als würde ich zwei Bücher parallel lesen, was ich sehr anstrengend finde, da ich mich ständig in eine andere Person hineindenken muss.
Dass man Absätze vorher einleiten sollte, mag sicher nicht falsch sein, m. E. n. ist das aber nicht immer richtig, oder notwendig. Wenn ich beispielsweise einen größeren Orts- oder Zeitsprung habe, und nicht gleich ein neues Kapitel anfangen möchte, was ja genau genommen auch nur ein großer neuer Absatz ist, braucht es nicht unbedingt eine Einleitung.
Ein Beispiel:
Der Tag war lang und anstrengend. Meine Füße tun weh und in meinem Kopf herrscht ein Bienenschwarm, der mir jedes konstruktive Denken unmöglich macht. Also gehe ich ins Bett und lasse alle Sorgen Sorgen sein. Morgen ist wieder eine neuer Tag.
Ein schrilles Fiepen sticht mir in die Ohren, dass ich es bis in den Magen spüren kann. Dieser verdammte Wecker. Irgendwann schmeiße ich dieses aufdringliche Ding an die Wand. Aber nicht heute. Heute muss ich aufstehen und mir eine Strategie einfallen lassen, wie ich das Problem lösen kann. Also patsche ich mit der Hand auf das fiepende Folterinstrument und stehe auf.
Der Text war jetzt nur auf die Schnelle zusammengebastelt und ist deshalb literarisch nicht unbedingt akzeptabel. Aber ich glaube, man sieht, was ich meine.
LG Sam