Hallo Michael,
Kerstin ist mir etwas zuvorgekommen. Ich mag jetzt nicht suchen gehen, wo es war, aber ich habe auch deine Kapitel am Anfang ab und zu sehr detailliert kommentiert. Habe sogar für Szenen ganze Beispielteile geschrieben, wie man sie lebendiger gestalten könnte. Deine Reaktion war null. Das war einer der Gründe - neben der Zeit - weshalb ich mich zurückgenommen habe. Denn stundenlang überlegen, wie man einen Text verbessern kann und dann darauf kein Kommentar - das motiviert nachvollziehbarerweise nicht.
Hier
ein Beispiel. Da geht es um keine Kommas, sondern um Grundlegendes. Es waren noch zwei, drei solche Sachen mit Null-Feedback, hab jetzt leider nicht die Zeit, sie extra herauszusuchen.
MichaelM schrieb:
Und da ist das Problem. Sabine und ich brauchen weitere Anleitung, Hilfe von Leuten, die besser sind, als wir.
In dem o.a. Kontext denke ich, dass es dir (bzw. euch) wo anders genauso gehen wird. Ihr werdet Hilfe bekommen, aber dann werden die Leute bald die Lust verlieren. Abgesehen davon, dass es kaum qualifizierte Orte gibt.
Schreiben ist kein Schnell-schnell-Prozess, bei dem man mal ein Buch durchgaloppiert, zwei, drei Mal kommentiert und dann passt es. Es ist dann in der Regel besser, aber der Prozess geht bedeutend tiefer. Um wirklich besser zu werden, sollte man bestimmte Stellen wirklich durcharbeiten. und noch einmal und noch einmal. Und vor allem Kommentare ggf. auch hinterfragen: ›Warum hast du das angemerkt?‹. Meinen seinerzeit ersten Roman habe ich gute zwanzig Mal komplett überarbeitet - 650 Seiten.
Die Geschwindigkeit, mit der ihr die Texte hier durchgepeitscht habt, erlauben maximal ein Testlesen, Textarbeit kann man das nicht ansatzweise nennen. Bei einem Instrument ist es ganz normal, hunderte Male eine Passage zu üben. Warum sollte Schreiben anders sein?
Ich schreibe das nicht, um euch zurückzuhalten. Denn wenn Energien sich lösen wollen, soll man das nicht behindern. Es soll einfach ein Blickwinkel sein, der dir eventuell bisher entgangen ist.
Viele Grüße
Martin