Hi Lena!
Na ja, artverwandt was das Genre angeht, zumindest die Erotik betreffend. Leider ist es in seriösen Foren sehr sehr schwer, da jemanden zu finden, der sich offen zu seiner Liebe zu solchen Büchern bekennt und wenn doch sind viele nicht manns genug um dich öffentlich ernst zu nehmen. Dabei finde ich, ist gerade das Schreiben über Erotik besonders schwer. Immerhin geht es hier um, im wahrsten Sinne des Wortes, hochsensible Bereiche. Es gibt sicher nicht viele, die so etwas nicht gern lesen, nur wenn man fragt, tut das natürlich niemand. So etwas zu schreiben ist praktisch der Gipfel des Frehfels an der Moral. Insofern hast du Recht, es bedarf schon einiger Überwindung sich zu outen, noch mehr offen und sachlich darüber zu diskutieren. Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, um irgendjemanden zu erzählen was ich schreibe. Und ich überlege mir immer noch sehr genau wem ich was erzähle oder gar zeige. Schließlich will ich ja niemanden in Verlegenheit bringen.
So wirst du hier, wo jeder, auch Nichtmitglieder, lesen kann, was man einstellt, auch nichts von meinen Zeilen finden. Einerseits, weil ich hier keine Fachdiskussion im großen Rahmen über Sexpraktiken auslösen will, anderseits, weil ich wissen will, wer meine Texte liest, bevor sie veröffentlicht sind.
Was genau ich schreibe? Das ist einfach. Kennst du Shades of Grey? Ja, ja, ich weiß. Eine mittelmäßige Lektüre für den Sommerstrand oder, wie andere Kritiker sagten, an den Haaren herbeigezogene Blümchen-Erotik mit SM-Nägeln im Brett. Natürlich liest so etwas niemand. Ist doch nur Hausfrauenkritzelei. Ja, mit der man recht erfolgreich werden kann, wenn man weiß was man tut oder eben für immer in die Hölle der Verdammnis gestoßen wird, wenn nicht. Meine Geschichte ist ähnlich wie die von Shades of Grey, allerdings nicht ganz so hollywoodpoliert, etwas "bodenständiger", dafür aber mit einer weitaus kräftigeren Prise Thrill und realistischerer Psychologie. So habe ich darauf geachtet, das die wichtigen Teile der Charaktere meiner Protas aus den Charakteren von real existierenden Menschen "geborgt" sind. Das heißt, ich habe in den Grundzügen und auch Hintergrundvitas der Protas Menschen vor Augen gehabt, die ich einmal sehr gut kannte und zu eine großen Teil von ihren Geheimnissen wusste. Was mir noch fehlte, recherchierte ich mit Hilfe von Interviews oder einschlägige Fachliteratur die durch wissenschaftliche Studien untermauern sind. Du siehst, ich nehme das Hausfrauenthema sehr ernst. Für mich ist diese Art von Erotik weit mehr als nur Sex. Da geht es um persönliche Entwicklung, psychologische Wechselwirkungen, um Gefahren aber auch heilsamen Nutzen, vor allem für die Seele, die damit einhergehen können. Trotzdem ist es kein Psychologisches Lehrbuch. Ich erzähle eine Geschichte, und jeder kann daraus lernen, oder auch nicht, was er will. Schlimmstenfalls amüsiert sich der Leser nur.
So jetzt aber genug über mein Buch geplaudert. Es ist übrigens in der Rohfassung zur Hälfte fertig. Das heißt der erste Band ist fertig. Insgesamt soll es ein Zweiteiler werden mit je ca. 500 NS. Der zweite Band hat bis auf ein paar Textfragmente noch gar nicht. Der Erste ist aber bis zum 3. Kapitel sogar schon korrigiert.
Deine Leseprobe aus dem Netz hat über sehr gefallen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich derartige Sexszenen in Bann ziehen können. Als überzeugten Hetero ist das schon beachtlich. So wundert es mich nicht, dass sich deine Bücher so gut verkaufen, Markttendenzen hin oder her.
Also bis bald. Vielleicht plaudern wir mal in einem privateren Rahmen.
LG Sam