Hallo ilonery,

die Schreiberei habe ich mittlerweile als - hab das eh andernorts gesagt - vielleicht die verkannteste Kunstgattung erkannt. Und das kommt mir auch logisch vor. Beim Klavierspielen käme niemand auf die Idee, sich einfach hinsetzen und spielen zu können. Beim Schreiben sieht das anders aus: Schließlich haben wir das ja alle in der Schule gelernt.

Genau das Nicht-Bewusstsein dieser Tatsache sorgt dafür, dass sich um die Schreiberei ein riesiger Ballon an Illusionen gebildet hat. Und ich nehme mich davon nicht aus. Merke selbst, obwohl ich an meinem vierten Buch bin, wie weit ich noch davon weg bin, wo ich gerne wäre. Das wird mir mitunter schmerzlich bewusst, wenn ich etwas Gutes lese oder höre (Hörbücher liebe ich). Denn gemeinerweise läuft mit zunehmender Kenntnis des Handwerks der Horizont der Schreibkunst immer schneller, immer weiter weg.

Hie und da gibt es anscheinend Talente - zu denen ich mich nicht zähle - die aus dem Bauch heraus tolle Werke landen. Toll im Sinne von berührend. Dem Rest der Welt - und dazu zähle ich mich schon - bleibt nichts übrig, als zu lesen, zu lesen, zu lernen, zu lesen, zu schreiben, wegzuwerfen, Hornhaut wachsen zu lasen, zu lesen und zu schreiben. Auch ist ein rein persönlicher Prozess verbunden mit dem allen und durch den kommen wir uns selbst näher. Hat ja auch was.

Viele Grüße
Martin

Hallo Martin,

das hast Du sehr schön ge- und beschrieben.

Ich begebe mich gerne auf die Reise zu mir und freue mich darüber Mitreisende zu haben, welche diesen Prozess kennen und wissen wie es ist hinzufallen und aufzustehen. Das man die persönliche Messlatte mit der Zeit immer höher legt scheint mir unumgänglich, denn wir alle brauchen Herausforderungen, Ziele.

Wünsche Dir einen schönen und ergebnisreichen Samstag

Na dann, ran ans Werk. Wir besorgen dir die richtigen Förmchen.

LG Sam