Nein. Ich bin nicht der Knecht Ruprecht, auch wenn heute Nikolaustag ist. Ich bin neu im Forum und mein Nickname ist Sille.
Ich bin keine Schriftstellerin und habe auch nicht seit meiner Kindheit davon geträumt, spannende, erotische, phantasievolle, gruselige oder sonstwie geartete Bücher zu schreiben. Ich habe überhaupt nicht von Büchern geträumt. Ich habe sie konsumiert. Und obwohl ich schon mindestens drei Meter Bücher aus meinen Regalen verschenkt, verkauft oder entsorgt habe - gute Bücher neigen dazu, mich zu finden. Ich mag ihre Haptik, ihren Geruch und liebe es, mich in eine Welt mit schrägen Charakteren in schwierigen Situationen mitnehmen zu lassen. Natürlich habe ich auch einen ebook-Reader. Den benutze ich aber nur im Urlaub.

Meine Berufswünsche bewegten sich irgendwo zwischen Kochkünstlerin, Pianovirtuosin und Physikerin - nun ja, der pubertäre Größenwahn hat viele Gesichter! Ich kann zwar ganz passabel kochen und auf dem Klavier klimpern, aber das Leben hat mich in eine weniger spektakuläre Richtung geschubst.

Auf einem dieser elend langen Transatlantikflüge, wo man zum gefühlten 10. Mal diese unerträglichen Hollywood- oder Bollywoodschmonzetten über sich ergehen lassen muss, habe ich angefangen zu schreiben. Nicht aus Berufung oder weil ich einen kreativen Flash hatte, sondern aus purer Langeweile. (Die Alternative wäre gewesen, mich mit Bloody Marys zu vergiften!). Die Zeit verging wie im Fluge - im wahrsten Sinne des Wortes.
Es waren einfach irgendwelche Bemerkungen, Ereignisse oder Nachrichten, die ich fortan in meiner Phantasie zu kurzen Geschichten auf meinem Laptop verarbeitete - und gleich wieder vergaß. Schreiben wurde meine Lieblingsbeschäftigung - aber nur in Zug und Flieger.
Inzwischen verläuft mein Leben in ruhigeren Bahnen und die Neuentdeckung von freier Zeit führte bei mir auch zur Neuentdeckung meiner kleinen Geschichten, die ich von Laptop zu Laptop mitgenommen habe. Jetzt erstaunt es mich immer wieder, was man aus einer kurzen Geschichte alles machen kann. Eine habe ich zu einem kompletten Roman ausgebaut. Als ich fertig war, gefiel er zwar meinen Testlesern, aber mir nicht mehr. Nun geistert er ab und zu durch meinen Hinterkopf und will überarbeitet werden. Eine andere Geschichte bildet das Skelett für das zweite Werk, an dem ich gerade arbeite. Genre? Das ganz normale, voller Überraschungen steckende, manchmal amüsante, manchmal traurige - aber immer spannende Leben.

Mit Hilfe von Patchwork ist alles eine Ecke einfacher geworden.
Mein Dank gilt Dir, Martin und Deinem Team. Nicht nur für das komplexe, vielfältige Kleinod am Autorenhimmel, sondern auch dafür, dass Du so prompt auf die meist kleineren Probleme und/oder meine Vorschläge reagierst.

Ich wünsche Euch eine nicht allzu hektische Vorweihnachtszeit ohne explodierenden Backofen und ein wunderbares Weihnachtsfest ohne Socken und Krawatte für die Herren und ohne eine neue Teflon-Pfanne für die Damen ...

Mit herzlichen Grüßen
Sille

Hallo Sille,

herzlich Willkommen hier im Forum,

Die Entdeckung deiner Schreiblust ist ja mal ganz anders verlaufen.
Ist es nicht toll, was das Leben für Überraschungen für uns bereit hält? Stell dir vor, du wärst Koch geworden ... dann wärst du vielleicht nie auf uns gestoßen.

Ich wünsche dir viel Spaß hier im Forum.


liebe Güße
Cora

Liebe Sille,

zuerst einmal, gleich an der Tür, ein freundlicher Händedruck und ein Weiter-Hereinwinken: Willkommen! Habe neulich Sanddorn-Likör bekommen. Ein Schluck als Foren-Aperitif?

Deine Vergangenheit klingt lebendig, genau wie deine Sprache. Wenn deine Bücher sich auch so lesen, dann werde ich vermutlich zum Fan. Mit anderen Worten: Ich mag deine kreative Art zu schreiben, gewürzt mit unerwarteten Wendungen!

Du scheinst viel gereist zu sein. In welcher Mission, wenn man fragen darf? Deine Initialträume, aus denen offenbar auch was wurde, sind nicht auf der gleichen Schiene angesiedelt, sondern ungewöhnlich gefächert. Mit anderen Worten: ich bin neugierig. Aber keine Eile, ich bin auch geduldig. Meistens.

Während meinen Kochplatten täglich eingeheizt wird, bleibt mein Backrohr dunkel und kühl. Die von dir erwähnte Gefahr besteht also nicht. Dass ich allerdings etwas auf dem Herd stehen lasse und dann hinaufgehe, um eine Runde zu schreiben, kommt immer wieder vor. Sollte ich damit Verbundenens vergessen wollen, wird mich mein kleiner Topf mit blauschimmerndem Boden immer daran erinnern. Schon wieder mit anderen Worten: das Leben ist gefährlich.

Auch dir gute Zeiten: gemächliche ohne neue Teflon-Tools, die Jahreszeit betreffend und inspirierte hier im Orange-Cursor-Raum! Und natürlich viel Freude weiterhin mit Patchwork!

Liebe Grüße
Martin

Hallo Cora,
ich danke Dir ganz herzlich für Deinen lieben Willkommensgruß. Tja, das Leben - der unbewegte Beweger oder wer auch immer - lässt uns manchmal schon merkwürdige Haken schlagen. Wenn etwas mich in eine Richtung drängte, die ich weder wollte noch geplant hatte, war es immer hilfreich, mir zu sagen: "Wer weiß, wozu es gut ist!" Ich denke, wenn es der Plan/meine Bestimmung war, irgendwann zu schreiben, dann hätte ich es auch als Köchin oder Astrophysikerin getan und wäre früher oder später zu Euch gestoßen ... Uh, die Smileys sind wech ... Ich schicke Dir ein vergnügtes Lächeln und verabschiede mich für heute mit
lieben Grüßen
Sille

Hi Martin,
ich habe Dir hier im Forum geantwortet - eine ausführliche Antwort gegeben. Aber sie ist weg. Diese Antwort ist einfach "wech", wie wir Bremer sagen. Sorry.

Hi Sille,

sowas ist ärgerlich! Kann leider passieren, wenn das Netz mal einen Knopf in der Übertragung hat. Ist mir auch schon passiert. Vorbeugen: Vor dem Versenden kopiere ich immer den ganzen Text in die Zwischenablage. Dann verschwindet er auch so gut wie nie: Regenschirm-Zahnarzt-Syndrom.

Liebe Grüße
Martin

Hallo Martin,
Du scheinst es ja gelesen zu haben. Oder wieso habe ich Deine Antwort so schnell?
Gruß Sille

Hallo Maddin (Nordeutsche Variante von "Martin"),
bist Du noch da?
LG Sille

Hallo Sille,

›es‹ habe ich nicht gelesen, leider, aber deine Verlustanzeige. So schnell? Na ja, ich merke ja, wenn wer postet, bin halt ein aufmerksames Kerlchen

Liebe Grüße
Martin

Hi Martin,
bin jetzt zu müde, alles noch einaml zu formulieren. Ich hatte einen extrem anstrengenden Tag. Werde es morgen noch einmal versuchen.
Ich wünche Dir eine gute, erholsame Nacht.
Ganz lieben Gruß
Sille

Hi Sille,

nur keine Hektik! Ich geh jetzt auch mützen
Schlafe ebenfalls gut!

Liebe Grüße
Martin

Herzlich willkommen "Stille".

Ich heiße die Stille willkommen. Neh, äh, die Stille nicht die Stille. Du weißt schon.

Scheint ja ein ziemlich unkonventioneller Weg gewesen zu sein, auf dem du zum Schreiben kamst. Aber deine Erklärung wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt.

Was machst du beruflich und hat das mit dem vielen Fliegen zu tun? Was schreibst du, welches Genre? Was meinst du mit: 'Jetzt, wo dein Leben etwas ruhiger verläuft ...'? Wenn du so gerne liest, was liest du am liebsten?

Hoffentlich bist du nach dem anstrengenden Tag wieder gut erholt. Oder hast du öfter solche anstrengenden Tage? Ach, nein, du sagtest ja, dein Leben würde jetzt ruhiger verlaufen.

Viel Spaß bei uns!

LG Sam

So, nun versuche ich es erneut. Vielleicht habe ich gestern Nacht auch ein falsches Knöpfchen gedrückt. Ich war ziemlich kaputt und gleichzeitig überdreht, weil meine Mitbewohnerin am Abend notfallmäßig ins Krankenhaus musste.

Hallo Martin,
Danke für die freundliche Begrüßung. Und dann auch noch mit Sanddornlikör!
Stell Dir vor: Ich war Anfang September auf meiner Lieblingsinsel (Juist) und habe mir ein kleines Fläschchen dieses Getränks mitgebracht. Leider hat dieser Likör bei mir die Eigenschaft, mit ungeahnter Geschwindigkeit zu verdunsten …! Da nehme ich den Foren-Aperitif doch gern entgegen!

Mit den Büchern, ich meine, ob sie jemals gedruckt werden, ist das so eine Sache. Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken darüber gemacht. Ich bin in der glücklichen Lage, mit Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, denn, wie man in den verschiedenen Foren liest, ist die Schriftstellerei ein hartes Geschäft. Hinzu kommt, dass mein Ziel nicht lautet: „Ich will eine berühmte Schriftstellerin werden“ oder „Ich will einen Bestseller schreiben“.

Mein primäres Ziel bestand und besteht immer noch darin, etwas Neues zu lernen. In diesem Fall mit Worten zu spielen, einen Plot zu entwickeln, phantasievolle Wendungen zu erfinden usw. Das beinhaltet für mich auch, an meine Grenzen zu kommen, Fehler zu machen, mich besser kennenzulernen – für mich war und ist der Weg immer das Ziel. Und manchmal taucht am Ende des Weges auch ein Ziel auf. Irgendwann werde ich es wissen.

Ja, ich bin viel gereist. Ungefähr zu 40% aus beruflichen Gründen (Martin, ich bitte um Verständnis, wenn ich mich diesbezüglich noch nicht völlig entblößen möchte) und ansonsten weil ich ein gefährlich-schönes Hobby hatte. Bis vor einiger Zeit bin ich ein- oder zweimal jährlich um die halbe Welt geflogen, um die Unterwasserwelt ein wenig kennenzulernen. Ich war leidenschaftliche Sporttaucherin (Scuba-Diving). Meine letzte Reise ging nach Mexico in die Baja California. Es war toll – aber der Flug war einfach nur grausam lang und als ich in La Paz ausstieg, hatte ich einen fürchterlichen Hexenschuss.

Ich lese zwar viel, aber in meinem ganzen Bekanntenkreis bin ich die Einzige, die keine Krimis, keine Horrorgeschichten und Fäkal-Erotikstories liest. Und auf Sado-Maso fahre ich auch nicht ab.

Science Fiction? Früher meine Lieblingslektüre. Perry Rhodan und Lems „Futurologischer Kongress“ sind unvergessen.
Belletristik: „Ein ganzes halbes Jahr“, in 3 Tagen gelesen. “Das verborgene Wort“ – wunderbar. Tellkamps „Der Turm“ – zäh und überladen - ich werde ihn nicht zu Ende lesen. Schätzings „Schwarm‘“– ein Wälzer, der erst nach 180 Seiten in Fahrt kommt.
Ich habe letztens einen wahren Schatz entdeckt: einen uralten Briefroman. Ich hätte nie gedacht, dass man in Briefform einen so guten Roman schreiben kann: „Gefährliche Liebschaften“, von de Laclos, Erstausgabe 1782 (!) – einfach brilliant. Der Film, immerhin mit Glenn Close, John Malkovich und Michelle Pfeiffer, fällt dagegen deutlich ab.
Und jetzt verabschiede ich mich in der Hoffnung, dass der Text nicht wieder im Internet-Nirwana verschwindet.
Adios und ein gut’s Nächtle.
Sille

Hallo Sille,

siehe da, es hat geklappt (gecopied und -pasted vorher?)

In der Tat ist Sanddorn-Likör ein eigenartiges - na ja, Getränk sag ich mal lieber nicht dazu. Klänge so nach Limo, bei der ein halber Liter am Stück nichts Außergewöhnliches ist.

Von euren Inseln dort oben kenne ich gerade mal eine. Leider weiß ich nicht einmal mehr welche. Aber es war ein nettes Erlebnis, mit dem Flieger hinüber, dort mit dem Fahrrad unterwegs, tags darauf mit dem Schiff zurück.

Ziele als unbedingt erreichbar anzusehen habe ich mir auch abgewöhnt. Kam nie was Befriedigendes heraus. Gegenteiliges Einlassen auf Reisepläne seitens des Lebens hingegen funktionieren immer. Ziele finde ich trotzdem sehr wichtig, denn sie befeuern dieses notwendige Gefühl, etwas würde auf einen warten. Ich empfinde es als lebensnotwendigen Treibstoff neben der Fähigkeit der Wahrnehmung, im oder nicht im Fluss zu sein.

Flaschentauchen kann ich mir wunderbar vorstellen. Wasser überhaupt ist für mich ein ambivalentes Element. Begeisterung, fast Lebensnotwendigkeit und Erstickungsangst ringen miteinander. Deshalb war mein diesbezügliches Maximum Schnorcheln vor einem ägyptischen Inselchen. Bereits das war sensationell, denn dort war wirklich was los unter Wasser!

›Ein ganzes halbes Jahr‹ hat mich sehr angesprochen. Es gibt soo viele tolle Bücher! Bin ständig parallel am Hören und Lesen. ›Gefährliche Liebschaften‹ habe ich mir besorgt. Schreibe eben etwas, dessen erster Teil in den Sechzigern handelt, wodurch ich ins Recherchefieber geraten bin. Man glaubt gar nicht, wie anders es damals war. Bezüglich noch früheren Lebensgefühls erwarte ich mir einiges davon.

So, und nun wieder auf in einen neuen, aufregenden Tag

Einen ebensolchen und herzliche Grüße
Martin

Hallo Sille,

ein herzliches Willkommen von mir, und ich bin mir sicher das Du hier Anregungen, Unterstützung und ausreichende Hilfe für Deine Projekte bekommst. Aber auch ehrliche und konstruktive Kritik, ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung schreiben.

Liebe Grüße, Marko