wie wäre es dann mit einer Szene, in der es um Liebe geht
Muss ja nicht wirklich eine Liebesszene sein, kann es aber wohl auch.
Hm?
Was ich extrem schwierig finde, ist dass in unserer Kultur 'Liebe' oft oder sogar immer gleich mit Sex (oder zumindest sexueller Energie) gleichgesetzt wird.
Oh ja, das passiert schnell.
War jetzt nicht böse gemeint, aber es stimmt: Allein schon der Begriff 'Liebesszene' steht oft genug als Synonym für 'Sexszene'. Wobei ich nicht sicher bin, ob es jetzt daran liegt, dass bei vielen 'Liebe' gleichbedeutend mit 'Sex' ist - oder umgedreht - oder nicht eher damit, dass es noch sehr viele Leute gibt, die das Wort 'Sex' schlichtweg meiden. Als hätte es etwas Anrüchiges an sich oder würde die Liebe herabwürdigen. Zumindest ist das manchmal mein Eindruck.
Ich finde das Thema grundsätzlich interessant. Wir sind ja vermutlich nicht die Einzigen, die sich mit Liebes- und/oder Sexszenen schwertun. Dabei geht es in so vielen Romanen doch im Kern genau darum. Weil es nicht vieles gibt, das wir Menschen mehr wollen, das uns wichtiger ist, als Liebe. Also suchen wir sie auch in Büchern. Muss ja nicht immer eine romantische Liebe sein. Es gibt so viele Arten der Liebe und in irgendeiner Form begegnet sie jedem von uns - hoffentlich - täglich.
Schwierig beim Schreiben finde ich, dem Leser diese Liebe zu vermitteln, ohne ihn mit der Nase drauf zu stoßen. Bestenfalls sollte der Leser schon wissen, dass A B liebt, ehe A das selbst weiß oder wahrhaben will. Also nicht ständig denkt, wie sehr er B doch liebt.
Die Sexszenen die mir bisher am leichtesten von der Hand gegangen sind, waren die, in der Liebe so gar keine Rolle gespielt hat. Ja, ich gebe zu, ich bin nicht der am romantischsten veranlagte Typ.
Auf der anderen Seite finde ich eine Liebesbeziehung zwischen zwei meiner Protas schwierig, bei der Sex (noch) kein Thema ist.
Das Thema ist auf jeden Fall ein tiefes Fass.