Dieses Bild eben erinnert mich an ein Phänomen bei Seminaren. Bei vielen nicht-kommerziellen sind Frauen in der Überzahl. Aber nicht die Damentoiletten. Trauben stehen vor derjenigen, auf der das Mädchen-Piktogramm einlädt, die andere kann ich auf Anhieb betreten. Manchmal gibt es Frauen, denen das zu blöd ist und die in der Herrentoilette verschwinden. Clever! Aber eindeutig Nebenstream.
Mainstream und Konzernbildung sind meines Erachtens beides Bestrebungen, aus der Normalität optimalen Gewinn zu erwirtschaften. Die Normalität wird zur geschundenen Zitrone, die man mit um sich greifender Panik immer stärker presst. Da die Normalität das einzige einigermaßen Kalkulierbare ist, versuchen natürlich die, zu denen man Wirtschaftsträger sagt, von der Ver-rücktheit abzuraten.
Diese Entwicklung denke ich ungern zu Ende. Denn durch generelle Vereinheitlichung kam noch nie Gutes heraus. Es kann nämlich leicht geschehen, dass schließlich einige Wenige uns sagen wo es lang geht. Das hatten wir doch schon? Speziell im Bereich der Kunst - und dazu zählt Literatur nun einmal - finde ich es besonders bedrückend. Irgendwann gibt es dann nur noch Derivate von Dan Brown, Stephenie Meyer und E.L.James? Weil etwas anderes liest man nicht?
Andere ändern kann man sowieso nie. Ich denke daher, dass ich mir Genuss bereiten kann, indem ich beiseite trete, damit der Hauptstrom ungehindert fließen kann. Am Ufer entzünde ich ein Feuerchen, an das ich mich mit Freunden setze, über dem die Würste pfeifen und das uns alle mit gemütlich hüpfendem Licht besprenkelt. Danach lehnen wir uns alle an einen Baumstamm, Rucksack, Stein und lesen eine Runde E-Book. Darüber diskutieren wir anschließend eine Weile, hie und da einen Blick auf den vorbeitosenden Hauptstrom werfend, in dem Millionen Krabbelwesen panisch versuchen, nicht zu ertrinken.