Hallo Ela,
ich bin ja aktuell in einer ähnlichen Situation. Das erste Mal übrigens, bislang hat meine Agentin mich immer darin bestärkt, zu schreiben, was ich schreiben möchte. Unabhängig von irgendeinem Hype oder Trend.
Nur ist der Boden für historische Romane im Moment nicht leicht. Zwei Lektor(innen) haben meine Histos zwar gefallen, sie haben dafür aber keinen Programmplatz. Daher kamen die Nachfragen, ob ich mir vorstellen könnte, vom historischen Hintergrund abzurücken und einen Roman zu schreiben, der in unserer Zeit spielt mit starker Liebesgeschichte.
Da ich ein, zwei Ideen in der Hinterhand habe und das ohnehin schreiben wollte, ist es ein Versuch wert. Die Entscheidung, das zu machen, lag aber ganz allein bei mir.
Dass auch von mir kein locker, flockiger 'Runterlesroman' zu erwarten ist, ist dabei ja eigentlich jedem klar. Die Lektorin kennt meine Histos, meine Agentin noch viel mehr von mir, dass das nicht mein Ding ist, wird aus dem bislang Geschriebenen wohl klar. Ich denke auch nicht, dass irgendein Lektor und/oder Agent auf die Idee käme, von einem Autor etwas zu 'verlangen', was ihm (noch) gar nicht liegt. Sie geben vielleicht einen Schupser und stellen andere Stärken fest, als man selbst, aber wenn ein Verlag/Agent dich unter Vertrag nimmt, dann doch dafür, dass du schreibst, wie du schreibst. Da werden die dich nicht umkrempeln wollen.
Den Schwerpunkt jetzt (auch) auf die Liebesgeschichte zu legen, habe ich bislang als Herausforderung gesehen. Aber je länger ich darüber nachdenke, so klarer wird mir, die waren nie nur 'Beiwerk'. Es ging immer auch um Gefühle, eingebettet in ein ernstes Thema, nicht immer mit Happy End, aber daran muss sich ja nichts ändern. Lediglich die Zeit und das sollte ich doch hinbekommen.
Schöne Grüße
Kerstin