Hi Linda,
vielen Dank für diesen interessanten Einblick! Ich glaube, dass du damit vielen aus der Seele gesprochen hast!
wie Du siehst, vertreibe ich mir hier im Forum die Zeit anstatt ...
Wie du siehst, bist du damit nicht allein. Oder vielleicht stimmt der Ansatz ›vertreibe ich mir hier im Forum die Zeit anstatt‹ nicht? Für mich gehört es zur Arbeit,wobei ich dieses Gefühl, es ist ja nur im Forum Schreiben, gut kenne. Ich seh das gar nicht mehr so. Alles hängt zusammen und speziell dieses Thema hängt ja sehr eng mit der Arbeit zusammen, deiner im konkreten Fall. Meiner im übergeordneten.
Was du beschreibst, kommt mir wie ein ganz normaler Werdegang vor: lernen - in dogmatischer Enge landen und sich gleichzeitig von sich entfernen - zu sich zurückfinden und das Erlernte im eigenen Stil umsetzen.
Von dem, was du erwähnst, finde ich sinnvoll, wenig Adjektive zu verwenden, weil die einfach die Gefahr bergen, dass man ins Schwafeln kommt. Gut eingesetzte hingegen können sinnvoll abkürzen: Man muss nicht jeden kleinen Schmarrn shown. Die Gefahr liegt zudem vor allem bei den abgegriffenen wie etwa dem freundlichen Dreinschauen. Treffende Adjektive, vor allem selten verwendete stören selten.
Rückblenden finde ich nur dann gefährlich, wenn der Leser vorher nicht gut genug in der Geschichte einwurzeln konnte. Ansonsten völlig okay.
Prologe mag ich persönlich auch nicht, mögen wenige. Da eher siehe oben mit der Rückblende.
Bandwurmsätze können durchaus reizvoll sein, wenn man sie dafür einsetzt, z.B. Atemlsogkeit wiederzugeben.
Perspektivwechsel finde ich sowieso spannend! M.E. ist dabei der Hauptfehler, dass man den Leser davon zu spät in Kenntnis setzt. Absatz, Leerabsatz oder gar ***-Absatz (siehe Patchwork) und kurzer Hinweis im ersten Satz, wo, aus wem man umgeht, funktionieren fast immer.
NDR: Hier wird ohnehin allenthalben zurückgesteckt. M.E. gar nicht so viele Unterschiede zu vorher, die zu berücksichtigen sind. Die Sauerstoffflasche und die Schifffahrt sehen saublöd aus, da stimme ich dir zu! Ich gebe auf diese Sachen nicht so viel und glaube auch nicht, dass ein Buch daran scheitern wird.
Also: passt eh alles oder?
Liebe Grüße
Martin