Ich glaube, da muss ich erstmal ein Missverständnis aufklären. Es geht nicht darum, Magie physikalisch schlüssig zu erklären. Das kann weder Mrs. Rowling, noch konnte das Harald Evers, noch taten das Tolkien, Sprague de Camp, Ursula Leguin oder andere. Sie wird einfach als gegeben postuliert und funktioniert dann "irgendwie".
Warum also die Gestalten in Harry Potter mit Bussen durch die Gegend fliegen können, bleibt absolut unerklärt. In der realen Welt können wir ja auch fliegen, aber wir nutzen eine Technologie dafür unter Ausnutzung bestimmter physikalischer Gesetze. Und das "Apparieren" wie sie es nennt (Trekkies nennen es beamen), würde in modernen SF Romanen wohl zu einer Technologie unter Ausnutzung der Quantenverschränkung.
Es gibt aber durchaus Versuche, solche Phänomene pseudowissenschaftlich zu verbrämen, wie zB "die Macht" in den Star Wars Romanen, die ihren Eleven die Power gibt, Dinge durch die Luft zu schmeissen oder gewaltige Sprünge zu vollziehen. Im dritten Film reden die ja von irgendwelchen "Meta Klabustern" die im Blut schwimmen und so Zeugs (Midi Clorianer oder so ähnlich).
Je mehr ich darüber schreibe, desto mehr wird mir klar, dass ich Magie überhaupt nicht erklären muss. Warp Antrieb, beamen und auch Neos Kräfte in der Matrix sind genauso pure Fiktion und erklären sich niemals. Oder warum konnte Neo am Schluss sogar in der "realen Welt" Sachen rumschmeissen? Na also.
Als ich den Roman anfing, war ich 25 Jahre alt und total von solchen Dingen fasziniert. Okkultismus, Tarot, Magnetismus und all so Zeugs, ich las Aleister Crowley, P.D. Ouspensky, Robert Anton Wilson etc. und wollte das alles irgendwie unterkriegen. Und heute, nach 30 Jahren, erscheint mir das alles nur noch lächerlich. Aber vielleicht tue ich mir selbst damit Unrecht. Nur weil ich heute ein streng naturwissenschaftlich ausgerichtetes Weltbild pflege, muss ich damit ja A) gar nicht richtig liegen und
alle anderen Weltbilder in den Orkus kippen (sofern sie nicht dazu dienen Fatwas auszusprechen und Leute zu köpfen).
Der wahre Punkt ist, dass ich damals den Faden verloren hatte. Ich hatte völlig vergessen, wovon die Geschichte eigentlich handelt. Ich war noch kein Profi, ich schrieb einfach fröhlich drauflos, von Exposé, Plotentwicklung und solchen Spitzfindigkeiten hatte ich noch keine Ahnung. Eigentlich wäre es ein Produkt für die Mülltonne, gäbe es da nicht so ein paar Aspekte die mir wirklich gut gefallen. Ich werde es also mal einstellen (ich hoffe dieser Forenabschnitt ist passend dafür) und auch das alte und das neue Exposé gegenüberstellen. Sowie mal das erste und zweite Kapitel. Wird aber vielleicht noch einen Tag dauern.