ich schwelge gerade ein wenig in Nostalgie.
Aus Recherchengründen (immer eine gute Antwort) ziehe ich mir gerade alte deutsche Filme und Krimiserien rein. Bis Mitte/Ende der 60er Jahre hatten dort die Frauen höchstens die verantwortungsbewusste Stellung einer Tippse, klassische Berufe der Frau: Ärztin/Arbeiterin/Verkäuferin/Bedienung/Arzthelferin/Sekretärin/Buchhalterin oder verrucht: Barfrau und Hure.
In der Serie *Der Kommissar* (mit Erik Ode von Ende der 60er bis Mitte der 70er) war zum ersten Mal eine Frau in einem deutschen Ermittlerteam. Allerdings: Hauptarbeit wurde nach wie vor von den männlichen Kollegen erledigt. Sie durfte hin und wieder mal zeigen, was für ein kluges Köpfchen sie ist, indem sie die richtige Bemerkung/Frage stellt, die ihre Kollegen die Richtung weisen, ansonsten geht sie meiner Meinung nach eher als *Reiseschreibmaschine* ähm *Tippse vor Ort* durch.
Ansonsten: Gequalmt wird an allen Ecken und Enden, ob im Büro, in der Kneipe oder Restaurant. Den obligatorischen Schnaps hat offenbar jeder Beamte in der Schreibtisch-Schublade, um nervöse Zeugen zu beruhigen oder Verdächte gefällig zu machen.
Köstlich sind die Prügelszenen - ich glaube, da geht es heute bei jeder Schulhof-Rauferei härter und mit mehr Raffinesse zur Sache.
Und ein bisschen nostalgisch werde ich, wenn ich all die alten Autos sehe (ich weiß: Dreckschleudern und Benzinfresser aus heutiger Sicht) oder die Kommentare über Hippies/Kommunen, Jugendliche etc. höre.
Auch wenn ich sehe, dass 50j. Frauen noch in Zimmer zur Untermiete leben, die Baracken der Gastarbeiter gezeigt werden uvm. kommen so Gedanken wie: Ja, das hast du sogar noch live mitbekommen.
Fazit: Sehe ich z. B. die Stellung der Frau zur damaligen Zeit, bin ich froh, dass meine Tochter nicht mehr dort aufwuchs. Aber bei anderen Sachen denke ich: Könnte es nicht eine Mischung aus der damaligen und heutigen Zeit geben? Klingt ein wenig Schizo- oder?
Egal, ich ziehe mir die nächste Folge rein und schwelge