Newcomer schrieb:
Irgendwie habe ich den Überblick verloren, und weiß gar nicht mehr welche Informationen ich darin preis gegeben habe, und welche noch nicht. Das ist ein saublödes Gefühl, und ich hätte gern darauf verzichtet.
Im Augenblick bin ich ratlos, und kann "nur" an der Überarbeitung weiter machen.
Wer hat einen Rat für mich?
Dieses Gefühl der Ratlosigkeit ›was steht wo‹ kenne ich ganz ausgezeichnet! So war das auch eine der ersten Optionen, die ich seinerzeit in das noch bescheiden kleine Patchwork einbaute: die Kontexte.
Ein
Kontext ist ein Thema und von denen kann man pro Werk beliebig viele haben. Ein Beispiel:
Kontext wäre der Tatort in einem Krimi.
An dem Tatort geschehen eine Menge Sachen, schön über die ganze Geschichte verteilt. Da ist die Küche (der Tatort also) vor dem Mord, die Familie trifft sich dort, mal mit, mal ohne Besuch. Dann der Mord in der Küche. Wie er entdeckt wird. Die Polizei. Die Küche wird versiegelt. Das Siegel wird von einem Unbekannten gebrochen. Es wird entdeckt und zieht Nachforschungen am Tatort nach sich. Und und und. Alle fein säuberlich auf 300 Seiten verteilt. Und dann denkt man: ›hab ich das schon gesagt/gezeigt/erwähnt?‹ oder ›Was hatte X damals an?‹. Im Normalfall jedes Mal mächtiges Blättern und suchen.
In Patchwork legst du einen Kontext an. Dann suchst du die Stellen einmal (am besten ist es, das Buch einmal durchzugehen und im Laufe dessen viele Kontexte anzulegen und gleich zu bestücken). Findest du eine Stelle, setzt du den Cursor an die Textstelle und klickst auf ›Kontext hinzufügen‹. Dazu gibst du einen Kurztext ein: ›Erste Beschreibung‹, ›Müllers auf Besuch‹ (später Verdächtige z.B.), ›Mord‹, ›Spurenermittlung‹ usw. Damit bekommst du jedes Mal zu dem Kontext ›Tatort‹ eine weitere Zeile in der Kontextaufstellung.
Wenn du später was suchst, brauchst du nur auf die Zeilen in der Liste klicken und hast sofort die passende Stelle in der Geschichte vor dir.
Viele Grüße
Martin
P.S.: Zum Schreiben allgemein: Speziell am Anfang sind Bemerkungen zum eigenen Text oft sehr verstörend und lassen einen an sich zweifeln (im schlimmeren Fall an den andern). Aber Geschichten zu schreiben bedeutet bei Null anzufangen mit dieser Kunst. Auf die Idee kommen wir aber leider nicht, denn wir denken, das in der Schule ja gelernt zu haben. Irrtum! In der Schule lernten wir notdürftig, unsere inneren Bilder in Worte zu kodieren. Aber vom Geschichtenschreiben haben wir nichts gelernt!