Angela schrieb:
Das Problem ist, woher weiss man, ob man gut ist, wenn man für sich allein schreibt.
Wenn man nicht Simone Kaplan heißt, gar nicht.
Ich glaube gut ist dann, wenn du von deinen Geschichten berührt wirst, wenn du sie liest. Dann hast du etwas getroffen. Andere Leute werden eine Geschichte dann gut finden, wenn
sie von ihr berührt werden. Nur - nicht jede Geschichte berührt jeden.
Trotzdem ist es nicht so schwarz-weiß: im Stillen - veröffentlichen. Man sollte die große Grauzone dazwischen nutzen: was andere dazu sagen. Und als Autor zusätzlich: was andere,
die sich im Handwerk auskennen, dazu sagen.
Und erst dann, nach einer ganzen Weile, den zweiten Roman veröffentlichen; nur wenn man genial gut ist, den ersten. Denn üblicherweise braucht man so lange, bis man über seine eigene autobiografische Notwendigkeit hinweg ist und auch das Handwerk intus hat. Letzteres ist - wie gesagt, außer man ist ein Genie - unerlässlich, um Herzen zu erreichen. Auch der Geigenlehrling wird die ersten Monate oder Jahre Leute eher verschrecken als erfreuen. Warum sollte es beim Schreiben anders sein?
Angela schrieb:
Wer entscheidet, was ein Bestseller ist?
Zu einem guten Teil das Geld (PR-Mschine) und zu einem kleinen das Anstechen eines Bedürfnis-Vakuums.
Angela schrieb:
... Wenn ich es nach 20 Seiten noch langweilig finde, schnaufe ich nur
Das dauert bei mir keine 20 Seiten sondern maximal 20 Absätze. Gerade der Anfang ist wichtig!
Liebe Grüße
Martin