Hallo Julia,
hab mich schon gewundert, weshalb ich nicht gleich auf den Post geantwortet habe, dann habe ich gesehen, das war ja schon vor meiner Zeit.
Ich war früher ein großer Fan davon, Prologe zu schreiben. Unerklärlicherweise, denn auf der anderen Seite überblättere ich sie beim Lesen selbst gern. Je länger ich geschrieben habe, je intensiver ich mich mit dem Handwerk auseinandergesetzt habe, desto klarer wurde mir dann auch, dass ich in 90% der Fälle keinen Prolog brauche. Das waren
1. Infos, die ich glaubte, dem Leser im Vorfeld geben zu müssen.
2. Umbenannte erste Kapitel.
3. Paradebeispiele dessen, was ich selbst nicht lesen will und deswegen überblättere.
Einen einzigen habe ich gelassen. Dieser Prolog spielt zehn Jahre vor der eigentlichen Handlung und beginnt mit: Er rannte, so schnell er konnte, auf das Tor zu. Nur noch zehn Meter. Acht. Nur noch ein paar Schritte. Der Schuss kam von hinten. Er war zu langsam gewesen.
Mit genau denselben Worten endet der Roman, die aber in den beiden Szenen völlig unterschiedliche Bedeutungen haben und so die veränderte Situation noch einmal deutlich machen.
In dem Fall habe ich den Prolog belassen, weil er zeitlich von der Handlung getrennt ist.
Beim Epilog geht es mir anders als Martin. Mir reicht es, wenn die eigentliche Geschichte abgeschlossen ist und bin ein Freund davon, wenn der Autor Raum für Spekulationen lässt, wie es vielleicht mit den Protas weitergehen könnte.