Jay schrieb:Oder was gerade sehr modern wieder ist, vor allem bei Kriminalromanen: eine unbekannte Person in kursiv gesetzt zwischen dem normalen Erzählstrang oder das kursive Ich in den Erzählstrang eingebaut z.B. nach dem Schlichtverfahren:
Das mit dem Kursivsetzen ist eine Sache, mit der ich nicht wirklich im Reinen bin.
Aber ein nach dem andern:
1. Der Unbekannte, der auf der anderen Straßenseite dem Opfer folgt - sowas meinst du wohl, denke ich? Wahrscheinlich sollte ich mehr lesen statt Hörbücher zu hören und Krimis noch dazu. Läuft das dann in etwa so: »Martha zitterte nicht nur des Regens und der Kälte wegen. Mit fahrigen Bewegungen sah sie sich alle paar Meter um. Sie dachte ständig, dass sie doch nur schon gerne zu Hause wäre, die schwere Eingangstür sicher hinter sich geschlossen.
Der Schatten auf der anderen Straßenseite huscht von Einfahrt zu Einfahrt ...« - Sowas ...? Also praktisch den Auktorialen via kursiv hineingeschummelt? In diesem Fall finde ich die kursive Auszeichnung nicht dumm, denn so sieht man sofort, dass was anders ist - wenn ich das überhaupt richtig verstanden habe.
2. Verstehe ich das richtig, dass in deinem Beispiel der Ich kursiv eingeschleust wird? In was? Auktoriales Gerüst? Weil wenn eh der Ich erzählt, dann müssten ja die Gedanken nicht kursiv sein oder?
3. Kursiv auszeichnen ... laut Belles Lettres sollte ›das‹ und kursiv nur für Hervorhebungen verwendet werden und auch nur dann, wenn's sein muss. Jetzt sind die Belles Lettrtes natürlich nicht der Deutsch-Pabst, aber ich finde, dass sie sich doch gute Gedanken machen. Wenn man nun im oben genannten Sinn kursiv verwendet - wird's dann nicht leicht unübersichtlich? Wobei, na ja, kursiv im Sinne von Auszeichnung braucht man ja wirklich nur sehr selten, finde ich. Aber das wäre was für einen eigenen Thread, vielleicht bald mal danach.
Jay schrieb:Was wirklich selten sinnvoll und als Kunst gekonnt ist, alles aufzulösen, aber es ist durchaus möglich - gab es letzte Woche wzunderbar als Film demonstriert: Die Rotkäppchenverschwörung, jeder erzählt seine Version der einen Geschichte. Meist bleibt es aber doch bei der eine Perspektive des Autors/der Autorin
Meinst du damit das Auflösen aller angezettelten Stränge mit je einer eigenen personalen Perspektive ...?
Herzliche Grüße
Martin