Hallo Martin,
jaaa, das ist genau mein Problem. Zeigen, zeigen, zeigen.
Ich möchte nicht jedes heimliche Treffen beschreiben...nur die besonders emotionalen. Zum Beispiel wie sich meine Prota langsam öffnet, ihm vertraut. Den ersten Kuss nach dem x.ten Treffen. Dazwischen liegen aber Wochen vielleicht Monate, manchmal nur Tage. Er muss Geduld aufbringen usw.
"Erst einige Tage später, bot sich ihnen wieder die Gelegenheit sich zu treffen. Den ganzen Tag konnte sie an nichts anderes denken, als ihn wieder zu spüren. Sie hatte seine Umarmungen vermisst."
Gut?
oder:
"Tagelang hatte sie ihn nicht gesehen, nicht erfahren wie es um ihn stand."
oder:
"Er musste zum Markt in die Hauptstadt, was bedeuten würde, dass sie ihn zwei Tage nicht sehen könnte. Seine Umarmung nicht spüren und seinen Duft nicht riechen würde."
oder:
"Stefan gab ihr eine Arbeit nach der anderen (oder Anderen?), dass sie bis spät in den Abend damit beschäftigt war und sie sich nicht treffen konnten."
oder:
Sie trafen sich immer häufiger. Wenn Stefan nicht zuhause war und die Mägde nicht auf sie achteten, stahl sie sich aus dem Haus.
Sie öffnete das Scheunentor und achtete darauf, dass sie nicht knarzte.
"Frank, bist du hier", flüsterte sie in die Dunkelheit.
Damit kann ich doch mehrere Tage oder auch Wochen überspringen und direkt in eine Situation eintauchen. Oder ist das zu holprig,... ich komm nicht auf das richtige Wort.
Oder einfach mal vom Vormittag zum Abend springen, weil der Tag selbst wie immer verlaufen ist.
Das gemeinsame Abendessen in meiner Geschichte wichtig ist, weil die verschiedenen Personen dann alle anwesend sind (z.B. Frank, man erfährt nicht viel von ihm, weil er ständig auf den Feldern ist, auf den Markt fährt oder sich in einer Pinte rumtreibt und säuft) und die Aufgaben für den nächsten Tag verteilt werden. Aber ich möchte nicht Jedes davon beschreiben. Es ist klar, dass sie jeden Abend essen.
Muss ich Frank erwähnen, wenn er nichts zu sagen? Wenn seine Rolle gerade unwichtig ist - auch über Wochen. Oder kommt der Lektor dann an und fragt, wo ist er denn abgeblieben?
Wieder fällt mir auf, dass zum Schreiben viel mehr gehört, als nur die Finger über die Tastatur fliegen zu lassen. Es gibt viel zu beachten und zu lernen - genau das möchte ich. Meine Geschichte soll nicht nur gut sein, sie soll mitreißend, spannend und emotionsgeladen sein.
Ich kriegs nicht so hin, dass ich zufrieden bin und ärgere mich wahnsinnig darüber.