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THEMA: Perspektiven - wie, wo, was, warum?

Perspektiven - wie, wo, was, warum? 27 Jun 2018 21:13 #6478

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Hallo zusammen,

ich bin irritiert. Als ich angefangen habe zu schreiben, war die erste Lektion, die ich gelernt habe: Saubere Trennung der Perspektiven. Alles klar. War und ist einleuchtend. Im Laufe der Jahre habe ich mich daran gewöhnt, mich in einem Kapitel auf eine Perspektive zu beschränken. Manchmal wandle ich an der Grenze, bemühe mich aber, sie nicht zu überschreiten und bei einer Person zu bleiben.

Meist beschränke ich mich auf zwei, drei Perspektiventräger. Bei der 'Trias' sind es aktuell doch einige mehr, da das aber eine ganze Reihe Romane werden soll, denke ich, das ist vertretbar.

Jetzt lese ich aber einen Roman, der mich in dieser Hinsicht wirklich überfordert. Es geht hin und her, drunter und drüber. Zwei Seiten diese Perspektive, ein Absatz jene und dann wieder mit Vollgas zur nächsten. In einem Kapitel wohlgemerkt. Aber immerhin, meist durch Absätze getrennt. Die Anzahl der Perspektiventräger habe ich aufgegeben zu zählen - bei Seite 170.

Jetzt fällt mir vermehrt auf, dass die Autorin innerhalb weniger Sätze die Perspektive wechselt. Da denkt beispielsweise Prota A an ihre bevorstehende Reise nach England, im nächsten Satz stürzt sich Prota B in England in die Vorbereitungen für den erwarteten Besuch. Kein Absatz, keine neue Zeile.

Wird die Einhaltung der Perspektive also überbewertet? Oder ist es die große Kunst, den Wechsel so einzuflechten, dass es ein nichtschreibender Leser es vielleicht gar nicht bemerkt? Was denkt ihr?


Liebe Grüße
Kerstin
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Perspektiven - wie, wo, was, warum? 27 Aug 2018 15:30 #6574

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Dornpunzel schrieb:
Wird die Einhaltung der Perspektive also überbewertet? Oder ist es die große Kunst, den Wechsel so einzuflechten, dass es ein nichtschreibender Leser es vielleicht gar nicht bemerkt? Was denkt ihr?
Keinesfalls! Hier haaast du einfach ein klasses Beispiel, was für ein Chaos bei Nchtbefolgen dieser Regel herauskommt. Das ist schlichtweg Pfusch.

Sollte es sich um ein Vrlagsbuch handeln, ist es ein Indiz für die Finanzschwäche/Gleichgültigkeit des Verlags. Ist es ein IndieBestseller, dann ein Indiz für die manelnde Spachbidung der Leser oder ein Zeichen für eine sehr lesernahe Geschichte. Auf jedenn Fall: lass dich nicht kirre machen durch solchen Unfug, sondern verschenk das Bch ganz schnell :-)

Übrigens: Es muss nicht unbedingt ein ganzes Kapitel sein, aber zumindest beim Wechsel ein ***-Absatz (Großer Senenwechsel bei Patchwork).

Liebe Grüße
Martin
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Perspektiven - wie, wo, was, warum? 27 Aug 2018 16:37 #6577

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Sollte es sich um ein Vrlagsbuch handeln, ist es ein Indiz für die Finanzschwäche/Gleichgültigkeit des Verlags.

Finanzschwäche würde ich ausschließen. Es handelt sich um 'Das Versprechen der Jahre', Teil eins der Lytton-Saga, die im Goldmann-Verlag erschienen ist.

Ich habe das Buch fertig gelesen, werde mir aber den zweiten Teil ganz sicher nicht kaufen. Inzwischen hat das Buch ein Plätzchen in der Bibliothek unseres Seniorenheims gefunden.

Insgesamt fand ich das Buch schwach und ich verstehe einfach nicht, warum sowas so reißenden Absatz findet. Die (Haupt-) Protagonistin ist einfach nur unsympathisch, unsensibel, egoistisch und triebgesteuert. Dazu schlampiges Handwerk, ne, ich kapier es einfach nicht. Kaufen die Verlage einfach blind alles, das britische oder amerikanische Bestsellerautoren fabrizieren? Es ist ein Mysterium.
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