Hallo lieber Martin,
vielen Dank für Dein Verständnis und Deine ermutigenden Worte.
Das habe ich gerade gemacht (Deine Liebesszene und die Kommentare dazu gelesen). Ich finde Deine Szene sehr schön, sehr ruhig, vermittelt Gelassenheit, hat Tiefe und ist sehr poetisch geschrieben. Das gefällt mir. Bei mir kommt die Stimmung sehr gut an und ich finde die Szene nicht überladen. In keinster Weise.
Da kann ich Dir nur aus vollstem Herzen zustimmen und das ist genau das, was ich erreichen möchte: den Leser berühren, Gefühle hervorrufen, Spannung erzeugen und mit meinem Text begeistern.
Und Du hast Recht, nicht jeder liebt dasselbe Genre, manche mögen gerne blumige, ausführliche Texte, andere mögen es lieber minimalistisch, kurz und knapp. Man merkt das ja auch selbst beim Lesen: wie viele Bücher habe ich schon gelesen, die mir wärmstens empfohlen wurde, die mir gar nicht zugesagt haben oder andersrum, habe ich Freunden etwas empfohlen, was mich mitgerissen hat und die fanden es gähnend langweilig.
Und auch da bin ich ganz bei Dir. Geht mir oft so, wenn ich wieder mal ein spannendes Buch verschlinge. Dann denke ich mir: Wow! Wie kann man nur sowas von geil schreiben? Das will ich auch können.
Ja, Schreiben ist ein Prozess, auch da bin ich ganz Deiner Meinung. Wenn ich heute Texte lese, die ich vor 2 Jahren geschrieben habe, muss ich schmunzeln. Aufgeben kann ich gar nicht. Ohne das Schreiben könnte ich nicht sein. Es gibt Phasen, da habe ich Blockaden und es kommt nur Mist raus, dann gibt es Zeiten, in denen sprudeln die Worte nur so aus mir heraus.
Das stimmt auf jeden Fall und ich würde niemals wollen, dass ich für etwas gelobt werde, was nicht lobenswert ist. Gerade, wenn man Texte an Freunde gibt zum Lesen und für Feedback, passiert das leider oft und das hilft nicht weiter.
Was ich mir vom Schreiben erwarte? Ums Geld geht es mir gar nicht. Ich träume davon, irgendwann so gut zu sein, dass ein Buch von mir von einem Verlag veröffentlicht wird. Der Verdienst ist mir dabei egal, es wäre aber ein tolles Erfolgserlebnis und ich fände es schön, wenn meine Bücher viele Leser mitreißen würden.
Spaß am Schreiben – ohne den geht es gar nicht. Aber ich möchte nicht mein Leben lang nur still in meinem Kämmerchen meine Texte schreiben ohne Leserschaft. Das ist mir dann doch zu einsam. Vielleicht ist das ähnlich wie mit Gitarre lernen, da freut man sich auch, wenn man es endlich schafft, ein Lied fehlerfrei vorzutragen oder mit den Fremdsprachen, da ist es ein Erfolgserlebnis, wenn man sich in einer Sprache auf einmal unterhalten kann. Das motiviert und man macht dann weiter und bleibt dran.
Das gibt mir auf jeden Fall Mut. Ich habe schon viele Dinge gelernt, wie z.B. tanzen, Fremdsprachen und neuerdings Gitarre und ja, da ist bei allem sehr viel Übung dabei. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Dieses Angebot nutze ich auf jeden Fall sehr gerne, lieber Martin.
Vielen herzlichen Dank und einen gemütlichen Abend,
Silvi