Das mit dem Verbraten der eigenen Geschichte im ersten Buch und der dann nicht mehr vorhandenen Materie zum nächsten ist ein ganz interessanter Aspekt, finde ich, Rael!
Wie viele Leute sind gierig darauf, ein - ihr! - Buch zu schreiben. Irgendein Lektor seufzte mal, dass heute wohl jeder zweite Mitteleuropäer ein Schreiberling ist. Ja, in diesem Sinn. Ich finde einen weiterführenden Aspekt dabei aufschlussreich. Wir leben doch in einer Zeit, der man Bewusstwerdung unterstellt und für mich klingt das ziemlich schlüssig, wenn ich zum Beispiel die Entwicklung in der Quantenphysik verfolge.
Im Sinne einer Entwicklung ist natürlich auch, sich selbst besser kennenzulernen, beziehungsweise sich seinen eigenen Themen zu stellen. Wie kann man das besser als mit Schreiben? Nicht umsonst wird von Therapeuten empfohlen, sich Probleme von der Seele zu schreiben. Schreiben erlöst und befreit.
Damit wären wir wiederum bei deinem Gedankenanstoß: Unbewusst ist jeder persönlich mehr oder weniger - meist mehr - gefordert. Verständlicherweise nimmt sich jeder wichtig und hat das Bedürfnis, etwas mit dem zu machen, was in ihm brodelt. Also schreibt man ein Buch. Dass es aber zu einem großen Teil um die persönliche Bewältigung geht, fällt kaum wem auf, zumal die Bücher ja oft als Krimis, ChicLit, historische oder erotische Romane ›getarnt‹ sind. Mit diesem einen Buch ist dann das Thema erledigt und der Pool der Kreativität leergeschrieben. Kann man nur hoffen, dass es auch geholfen hat ...
Toller Gedankenanstoß, danke!
Viele Grüße
Martin