Hallo zusammen

Ich komme aus der Schweiz und bin über Patchwork auf dieses Forum gestossen.

Ich schreibe beruflich recht viel. (Berichte, Konzepte, Schulungsunterlagen etc.) Habe allerdings noch nie einen Roman verfasst. Das kreative Schreiben unterscheidet sich von meinem bisherigen Schreiben beträchtlich. Für mich heisst das, lernen und nochmals lernen.

Vor einigen Wochen veranstalteten wir im Kollegenkreis einen Abend mit Lesungen. Als Ergebnis, begann ich meinen Romanentwurf von Grund auf zu überarbeiten. Daran arbeite ich bis heute. Ich stehe also noch ganz am Anfang.

Es grüsst Euch
Walter

Hallo Walter!

Herzlich willkommen hier im Autorenforum!

Da geht es dir ähnlich wie mir seinerzeit: Seminarunterlagen, Dokumentationen, Sachschriften. Dann kam ich stufnweise dahinter, dass Belletristik in der tat eine völlig andere Liga ist. Ich denke, dass vor allem für uns Männer diese Art zu schreiben eine Herausforderung ist. Im Gegensatz zu den sachlichen Texten, die unserm Naturell eher entsprechen, geht es dabei um Gefühle, Beobachten, sich in andere Menschen (Figuren) zu denken. Das habe ich als gleichermaßen enormen als auch enorm befriedigenden Prozess empfunden, der nach wie vor anhält.

Solltest du einmal Lust haben, ein paar Seiten wohlwollend kommentiert zu bekommen, dann bist du gerne in unseem umfangreichsten Bereich, der Geschichtenwekstatt willkommen. Der ist allerdings geschützt, da unsere Babys andere nichts angehen.

Herzliche Grüße und ein schönes, weiteres Wochenende
Martin

Vielen Dank Martin.

Bis mein Romanmanuskript so weit gediehen ist, dass ich es mit guten Gefühlen mit anderen teilen kann, vergeht wohl noch eine Weile. Ich hatte erst letzthin eine Meinungsverschiedenheit mit einer Lektorin betreffend eines Textes. (Fachtext in Romanform) Das hat dazu geführt, dass ich mich zurzeit vertieft mit dem Self-Publishing auseinandersetze.

Vor Monaten habe ich die ersten 2 Kapitel meines unfertigen Romans einigen Bekannten zu lesen gegeben. Heute weis ich, weshalb man das vor Fertigstellung tunlichst unterlassen soll. Heute würde man das überarbeitete 1. Kapitel nicht einmal mehr wiedererkennen. Dabei haben die Veränderungen praktisch nichts mit den Anmerkungen der Testleser zu tun.

Wenn mein Manuskript Richtung Fertigstellung geht, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück.

Gruss
Walter

Hallo Walter,

ich würde nicht warten, bis alles fertig ist. Der Grund liegt weniger im Detail sondern darin, dass man gerne am Anfang bezüglich der Perspektiven schwimmt. Über dieses Thema sollte man sich ganz zu Beginn klar sein, denn dann am Ende alles überarbeiten mag man kaum. Damit ist aber bei sehr vielen der erste Roman mehr oder weniger für die Schublade. Außer man möchte sich einen zweifelhaften Ruf einfangen.

Zum Thema Self-Publishing findest du auch professionelle Unterstützung und Meinungen im entsprechenden Abschnitt im Patchwork-Forum.

Empfehlung: Lass uns über die ersten fünf Seiten plaudern, du wirst sehen, dass es in diesem Stadium sinnvoll ist. Möchte dich aber auf keinen Fall drängen, also nicht missverstehen - ist nur eigene Erfahrung.

Viele Grüße
Martin

Hallo Martin

Sobald mein überarbeiteter Text wieder Gestalt annimmt, komme ich gern auf Dein Angebot zurück.

Die Änderung der Perspektive war einer der Hauptgründe für die aktuelle Überarbeitung. Aus Unerfahrenheit bemerkte ich erst recht spät, dass die vorher gewählte Perspektive nicht wie gewünscht funktionierte. (Nach über 100`000 Zeichen!) Die angestrebte „Stimmung“ im Text war für mich auf diese Weise nicht zu erreichen. Diese Perspektivänderung führte natürlich zu grossen Änderungen im Aufbau und Text. Den ganzen Szenenplan musste ich neu ordnen.

Ich schreibe zuerst ohne auf die Rechtschreibung etc. zu achten. Dies, um den Schreibfluss nicht zu bremsen. Die Korrekturen an der Rechtschreibung, Stil etc. erfolgen erst in der letzten Überarbeitung. Deshalb sind alle meine Texte vor der sprachlichen Überarbeitung nicht präsentierbar. Ein Beispiel, dass sich vor einigen Tagen ereignete. »Was ist eine Baumstrasse?«, fragte meine Frau mit Blick auf einen Ausdruck aus meinem Manuskript. Ich erklärte ihr, dass ich beim Schreiben eine Allee vor Augen hatte, mir allerdings die korrekte Bezeichnung nicht gleich eingefallen wäre. Deshalb hätte ich diesen beschreibenden Ausdruck benutzt.

Erst vor der Abgabe eines Textes überarbeite ich ihn sprachlich. Und da ich bei der derzeitigen Überarbeitung des ganzen Textes wieder im reinen Schreibmodus bin, wimmelt es nur so von Baumstrassen und Ähnlichem.

Gruss
Walter

Hallo Walter,

eine perfekte Vorgehensweise finde ich, zuerst reinschreiben und dann reinschreiben
Beim Fluss stören die Feinheiten nur. Sei froh, dass es nur rund 70 Seiten waren und noch kein ganzer Roman

Wenn du das mit Plot und Perspktive eh hast, ist natürlich mein Vorschlag überflüssig geworden.

Wünsche gutes Gelingen und viel Freude dabei!

Herzliche Grüße
Martin

Grüezi Walter,

von "Frischling zu Frischling": Herzlich Willkommen im Forum. Ich denke, jeder muss den Schreibstil finden, mit dem er sich wohl fühlt. Mein erster, fertiger Roman, bei dem ich es ebenso gemacht habe wie Du, vergilbt inzwischen in irgendeinem Karton. Ich finde ihn inzwischen einfach grottenschlecht !! Das war natürlich ganz anders, als ich im nicht enden wollenden Schreibfluss schwamm ... 280 Seiten und über 12 Monate als Lehrzeit!

Bei meinem neuen Projekt überarbeite ich die einzelnen Szenen und Kapitel viel früher und bin immer wieder erstaunt über kleine inhaltliche Unstimmigkeiten, fehlende Infos für den Leser usw. (Dabei hilft übrigens die geniale Requisiten-Timeline von PW!). Den Plot habe ich zwar notiert und im Kopf, aber der Leser kennt ihn nicht. Da schleichen sich dann immer mal Fehler ein, die auszumerzen immer mühsamer wird, je weiter der Roman fortschreitet. Das nur als Tipp.
Ich wünsche Dir viel Freude am kreativen Schreiben.

Herzliche Grüße
Sille

Hallo Sille

Danke für den freundlichen Empfang.

Mal sehen, wie weit sich mein „Plan“ umsetzen lässt. Die Vorbereitungen habe ich aus meiner Sicht seriös abgeschlossen. Inkl. Exposé und einem Szenenplan.

Ich hoffe, mein Lehrgeld wird ein wenig niedriger ausfallen.

Gruss
Walter

Hallo Walter,

ganz herzlich willkommen auch von mir, hier in dieser wunderbaren Welt der Schreibbegeisterten.
Zur Schweiz verbindet mich ein ganz besonderes Verhältnis, ich lebte dort als kleines Kind in Zürich ein paar Jahre, und werde diese Zeit niemals vergessen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Roman, und auch ich kann von einem langen - und noch andauernden Prozess des Lernens berichten. Allerdings kann ich Martin nur voll und ganz zustimmen die ersten Versuche Deiner Geschichte hier einzustellen. Es ist wesentlich leichter bloß einige Zeilen zu verändern als eine halbe, oder sogar vollständige Story. Auch ich habe diese Erfahrung hier gemacht.

Herzliche Grüße und Gruezi woll von Marko

Hallo Marko

Ich bin da vielleicht ein wenig eigen. Für mich gilt, dass ein in die Öffentlichkeit gelassenes "Werk" mindestens die Akzeptanz seines Schöpfers haben sollte. Und meine hat sie einfach noch nicht.

Wie ich weiter oben geschrieben habe, habe ich frühere Teile schon zur Diskussion gestellt. Und die nicht nur schmeichelhaften Anmerkungen waren auch aus meiner Sicht teilweise berechtigt. Das und eine eigene Einschätzung führten dazu, dass ich einiges veränderte und dabei bin ich noch. Wobei sich die Geschichte nicht verändert nur die Perspektive und einige "Nebensächlichkeiten".

Kurz, ich habe keine Probleme Textteile vorzustellen, aber der Text muss meinen Intensionen schon eingermassen nahe kommen. Deshalb werde ich ich hier wohl schon bald eine "Kostprobe" abgeben.

Übrigens lebte auch ich als Kind teilweise in Zürich. Allerdings dürfte es bei mir schon etwas länger her sein als bei Dir. Ich vermute das einfach einmal.

Gruss
Walter

Hallo Walter!

Auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich hoffe, du wirst dich hier ebenso gut aufgehoben fühlen wie ich. Es gibt kaum etwas Besseres, als im Notfall (und auch im Nicht-Notfall ) auf die Meinungen und auch auf das Wissen erfahrener Autoren aus allen nur denkbaren Bereichen zurückgreifen zu können.
Bei meinem ersten Roman hatte ich noch nicht die Gelegenheit, mich mit Kollegen austauschen zu können - und dementsprechend schließlich irgendwas um die fünfhundert oder mehr Kommentare der Verlagslektorin im Skript. Das war eine ziemlich saftige Ohrfeige und hat mir ganz deutlich den Unterschied zwischen "Fans" und "Lesern" klar gemacht. (Zur Erklärung: Mein erster Roman war tatsächlich mein "erster" Roman, ich habe ihn geschrieben, die Rechtschreibfehler korrigiert und sofort eingereicht. ) Das ist nun schon ein paar Jährchen her und ich kann mich meinen "Vorrednern" nur anschließen: Man lernt nie aus.

Ganz liebe Grüße,
Lena

Hallo Lena

Vielen Dank für die nette Begrüssung.

500 Lektoratsanmerkungen sind bei einem größeren Text wohl nicht besonders viel. Sogar bei meinen kleineren Sachtexten bekomme ich massenhaft Anmerkungen/Vorschläge. Autoren die ich kenne, zeigen mir manchmal die Lektorats-Anmerkungen zu ihren Romantexten. Und da sind über 1000 Vermerke keine Seltenheit. (Je nach dem wie man zählt.)

Ich tausche mich immer wieder einmal mit Schreibenden aus. Wir veranstalten 1 - 2 mal im Jahr eine Lesung, wobei jeder aus seinem aktuellen Text vorliest. Ausserdem lesen wir manchmal auch ausserhalb unseres Kreises. Nächstens werden wir z.B. in einem Gymnasium eine Abendveranstaltung durchführen. Es wird dort um Themen rund um das Schreiben gehen. Wobei ich da als Sachtextautor geführt werde. Einen Titel den ich mir selber nie zugestehen würde. Wenn ich ein Sachbuch geschrieben hätte, wäre es in Ordnung. Aber bei mir sind es »nur« Fachtexte. Allerdings empfinde ich den Austausch mit den Autoren wie auch mit dem interessierten Publikum enorm interessant und befruchtend.

Betreffend dem nie Auslernen pflichte ich Dir voll bei.

Gruss
Walter

Auch von mir ein herzliches Willkommen
und viel Spaß im Forum.

Sorry, wenn ich mich etwas rar mache, habe viel Arbeit.
Vielleicht liest man später voneinander.