Hallo Leute, erstmal wünsche ich Guten Tag und stelle mich höflich vor. Ich hoffe, dass ich zum Einstand kein Gedicht vortragen muss, oder noch schlimmer, ein Lied singen. Ich hasse das seit meinen Kindertagen.
Also: Mein Nickname ist FranzFink. Es ist der Name des Protagonisten in meinen Geschichten und ich als sein Autor identifiziere mich mit ihm. Irgendwie ist er mein Alter Ego. Ich mag ihn.
Zu meiner Person will ich in diesem Anfangsstadium nur das Wichtigste sagen. Ich weiß jetzt schon, dass es wahrscheinlich wieder viel zu viel ist. Ich bin eben ein gnadenloser Plauderer (hoffentlich kein Dampfplauderer). Mir ist klar, dass ich mit meinem Alter, ich bin grad 70 geworden, zu den Senioren in diesem Forum zähle, aber alt werden tut nicht weh. Ich bin auch kein Autor, der seit seiner Kindheit mit gespitztem Bleistift herumrennt. Und wenn doch, dann höchstens als „Spitzbua“. Ich habe immer gern und viel gelesen. Und genau diese Bücherwurm-Mentalität hat mich Zeit meines Lebens zu dem schändlichen Vorurteil geführt, dass das Schreiben von Geschichten ja um Gottes Willen nicht so schwer sein kann. Was für ein Irrtum!
Warum ich ausgerechnet jetzt zum Schreiben gekommen bin? Die Antwort ist kurz, bedarf aber einer Erläuterung. Ich bin Alkoholiker. Trocken und nüchtern (was nicht das gleiche ist). Ich habe ein turbulentes Leben hinter mir und kann natürlich jede Menge erzählen. Erzählen von der Hölle mitten unter uns. Es will sie nur keiner sehen.
Ich habe Freunde aus dem Rotary-Club in Österreich. Die haben mich lange beobachtet und mich irgendwie als ihr Paradepferd installieren wollen. Soll heissen, sie wissen um meine Vergangenheit, den nie geglaubten Ausstieg aus der Szene, aber auch den fulminanten Aufstieg. Ich kam zurück in die Gesellschaft, die mich über Jahrzehnte an den Rand gedrängt hatte und auf mich keinen Pfennig gesetzt hat.
Die Rotary´s haben mich eingeladen. Ich durfte bei ihnen eine 30-minütige Rede halten. Das Thema: „Vom obdachlosen Alkoholiker zum gefeierten Unternehmer.“
Ich habe zugesagt. Damit begann vor drei Jahren meine Autorenlaufbahn. Für diese, als freie Rede angekündigte Geschichte eines zwanzig Jahre dauernden Höllenrittes, brauchte ich natürlich ein Manuskript. Ich habe es geschrieben und musste erkennen, dass man jedes Handwerk lernen muss. Der langen Rede kurzer Sinn: Der Vortrag wurde ein voller Erfolg. So etwas hatten sie noch nicht gehört. Sie waren es auch, die mich bekräftigt haben, aus dieser Story ein Buch zu machen.
Ich bin mitten drinnen in dieser nie geglaubten Schinderei (weil ich so gar keine Ahnung gehabt habe, was Schreiben bedeutet), aber es ist schön und wird immer interessanter. Es soll nicht die tausendste Alkoholikerfibel werden – nein – es soll ein Entwicklungsroman mit FranzFink als meinem Protagonisten werden. Ich habe noch keinen Titel, vielleicht heißt er ja „Eisenwein“, mein erster Alkohol, getarnt als Medizin für ein blutarmes Bürscherl wie ich damals war, mit 15 Jahren.
So, jetzt ist aber Schluss mit Vorstellung. Ich habe euch gewarnt.
FranzFink