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THEMA: Gehts noch besser?

Gehts noch besser? 21 Apr 2015 21:30 #2150

  • CoraSuess
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Hallo Ihr lieben Schreibbesessenen.
Ich heiße Cora und bin Jahrgang 67.

Schreiben ist zu meiner Leidenschaft geworden. Ich habe Blut geleckt und will nicht mehr aufhören. Kann nicht mehr aufhören. Nun ist mein Krimi fast fertig, doch ich stecke in Selbstzweifeln fest.

Plötzlich muss man über Füllwörter abwiegen, überlegt Adjektive zu streichen und soll aktiv schreiben; keine Substantivierungen, keine Floskeln, keine Modalverben, keine Wiederholungen.....habe ich etwas in dieser endlosen Auflistung der Regeln vergessen? Mit Sicherheit.

Mir glüht der Kopf. Meine Geschichte, meine Figuren hatten mich bis zu diesem Zeitpunkt gefesselt und mir alles abverlangt...doch jetzt überlege ich bei jedem Satz, richtig oder nicht? Geht's noch besser? Meine acht Probeleser waren alle begeistert, und eine....eine hat mich so verrissen, dass ich wochenlang nicht schreiben konnte. Ich sah keinen Sinn mehr darin. Warum auch, alles war schlecht.

Ist es wirklich schlecht? Hatte die zehn Leser vor ihr einfach keine Ahnung? Natürlich achten "normale Leser" nicht auf die Schreibregeln, die uns auferlegt sind. Sie interessieren sich für lebendige Figuren, witzige Dialoge und eine packende Handlung die sie zu guter Letzt auch noch überrascht. Warum ist es dann so schwer zu schreiben?

Ich kann euch sagen, wie man es macht. Zig Ratgeber zieren meinen Schreibtisch; mehrfach gelesen und markiert. Aber beherzige ich es? Kann ich das Gelernte umsetzen?
Ihr seht also....ich freu mich hier zu sein.
liebe Grüße

Cora
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Gehts noch besser? 21 Apr 2015 21:52 #2152

  • Hydra
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Herzlich Willkommen CoraSuess,
lass den Kopf nicht hängen. Ich glaube das haben alle mal, die wirklich ihren Text verfeinern wollen und Du schaffst das!

Frag mich mal wie es mir geht, wenn ich das Lektorat an Teil eins meines Romanes einarbeite und danach an Teil 3 schreiben will. Ich prüfe jeden Satz auf Herz und Nieren und höre die Stimme meiner Verlegerin: Aber warum? Das versteht der Leser nicht ... Aber weisst Du was? Dann bist Du auf einem guten Weg.
Anfangs ist da Verunsicherung. Aber das legt sich wieder.

LG Hydra
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Gehts noch besser? 21 Apr 2015 22:26 #2153

  • Martin
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Hey Cora, welcome!

Ha, du rüttelst Erinnerungen in mir wach! Viel deiner Worte hab ich vor Jahren ähnlich gesprochen, geflucht, geseufzt.

Vorweg auf deine Frage: "Warum ist es dann so schwer zu schreiben?" vielleicht eine Gegenfrage: Ich höre seit meiner Kindheit Musik. Warum ist es nun so schwer, Klavier zu spielen? Schreiben ist etwas unglaublich Hinterfotziges. Dass wir allesamt schreiben gelernt haben und es auch täglich tun - Mails, SMS, Firmenbriefe, Steuererklärung - denken wir, dass es einfach sei, wir es ja schon können. Denkste. Buchstaben zu Worten zu Sätzen machen ja. Schreiben? Nein.

Und damit sind wir gleich bei den lieben Testlesern. Die lesen deinen Text, kennen dich vielleicht näher und denken, boah, die Cora die kann ja echt eine Geschichte schreiben! Und dann lesen sie ehrfürchtig von jemandem das, was sie bis dato selbst nicht gepackt haben: ein ganzes Buch! Ein Buch zu schreiben lagert bei vielen neben dem Maseratifahren und USAbesuchen auf dem Regal, auf dem steht: Wenn du das getan hast, dann hast du das Leben gelebt! Du hast also mit dem Buch eines dieser sagenhaften Dinge getan. Abgehakt von der Liste des Unglaublichen. Und mit genau dieser Ehrfurcht im Hinterhaupt lesen sie dann deine Geschichte, sind mitunter froh, wenn sie durch sind - nicht bei deiner, aber das kommt vor - und sagen, toll, super, könnt ich nicht. Wie gesagt, sie schweben auf einer anderen Welle, als wären sie auf üblichem Weg an das Buch geraten. Erstens. Also von Haus aus mildernde Umstände.
Was wir nicht erfahren ist, dass sie vielleicht ein paar Seiten überblättert haben, wobei sie sich dachten, na ja, kann ja nicht alles Klasse sein. Oder sie haben sich einem zuliebe durch den Anfang gequält und sich dann gedacht, dass es eh recht nett weitergeht. Bezieh das bitte nicht auf deine Testleser, aber so ist es halt mal.
Im günstigsten Fall geht jemand her und sagt zu dir, du, da beim dritten Kapitel war es etwas fad; aber net böse sein, okay? Oder, dass sie am Anfang verwirrt waren. Nur - warum, das können sie dir nicht sagen. Denn das kann man nur, wenn man sich mit dem Handwerk beschäftigt. Überhaupt fallen solche Sachen im Detail gar nicht auf, sondern summieren sich dann zu einem Gesamteindruck, mit dem man dann aussteigt und den Dekcle hinter dem Buch schließt.

Uns sind im Prinzip keine Regeln auferlegt, darunter verstünde ich, dass man nach dem ersten Kapitel links abbiegen und nach dem dritten Inquit die Vorfahrt beachten müsste. Die sogenannten Regeln sind das, was man bei der Musik Virtuosität nennt und die den Gänsehaut erzeugenden, etüdenübenden Novizen vom Konzertpianisten unterscheidet. Es sind eigentlich gar keine Regeln, sondern psychologische Erkenntnisse über Kommunikation. Freilich kann man die brechen und dann ist vielleicht die Zwölftonmusik geboren - Trara! - und alle applaudieren. Aber das werden dann wahrscheinlich die Kritiker sein und nicht die Leser. Die mögens nämlich doch lieber harmonisch.

Die Regeln finde ich sauschlau. Du hast Adjektive angeschnitten. Warum sind die mit Misstrauen zu beäugen? Weil sie dem Leser das Erlebnis wegnehmen, die Bilder selbst in seinem Kopf bauen zu dürfen. Die sind oft wie Schweinsbratenbrei. Macht der Spaß? Nein, es ist das Erlebnis, das Knödelstück mit der Gabel plattzuquatschen, etwas Soße draufzuschubsen und das dem Bratenstück hinterherzuschieben. Schnüff, schmatz - jaa ... Wenn wem wer in der Kneipe Schweinsbratenbrei auftischt, na frage nicht, der bekommt echt Ärger. Wahrscheinlich mit dem Kommentar: willst du es mir vielleicht auch noch gleich vorverdauen, anstatt nur vorzukauen?

Und Füllwörter? Also eigentlich sind die augenscheinlich doch gleichsam auch Wörter oder? Schon. Aber nur für Politiker. Außer in Dialogen des unsicheren Alfons, der sich dreht und windet, wenn er Suleika ansprechen soll.

Es macht Spaß, mit der Zeit das alles zu durchschauen. Ich gebe zu, dass mir das nicht gleich gelang, manches musste sich mir hartnäckig aufs Haupt setzen und immer wieder um Einlass pochen. Und anderes tut das immer noch. Aber es macht unglaublich Spaß, wenn man hie und da einen Spalt aufmachen und den Groschen fallen lassen kann!

Ich finde, dass es gar nicht so wichtig ist, ein Buch zu veröffentlichen. Allein das Schreiben macht Megaspaß, das Kennenlernen der Tricks und im Tanz mit den Wörtern immer selbstverständlicher und virtuoser zu werden. Und, nicht zuletzt, der Austausch mit Ähnlichsüchtigen!

Du siehst, es hat mich überschwemmt - sorry!

Dabei wollte ich doch nur sagen 'herzlich willkommen!'

Viele Grüße
Martin
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Gehts noch besser? 21 Apr 2015 22:28 #2154

  • CoraSuess
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Hallo Hydra, ich danke Dir für deine Aufmunterung.

Wenigstens bist du bis zu einem Lektor vorgedrungen. Über diese berühmten 4 Seiten scheinst nicht gestolpert zu sein. Und den Rest schaffst du auch! Was schreibst du?

Werde meinen Anfang, genau wie Gabie in die Werkstatt stellen und dann mal schauen, was alles besser werden kann.

Wünsche dir eine nicht mehr ganz so lange "Arbeitsnacht"

lg Cora
liebe Grüße

Cora
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Gehts noch besser? 21 Apr 2015 22:37 #2155

  • CoraSuess
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Deine Überschwemmung mag ich. Sie reißen mich mit in einem Strudel der Glückseligkeit.

Dann bedanke ich mich für eure herzlichen Begrüßungen und freue mich auf gute Stunden bei euch im "Club"
liebe Grüße

Cora
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Gehts noch besser? 22 Apr 2015 15:39 #2163

  • Hydra
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Hallo Cora,
ich freue mich, wenn wir Dich motivieren können.
Über den Lektor bin ich nicht gefallen. Den ersten habe ich mir gesucht und bezahlt. Aber letztlich war er nicht der, der mich weiter gebracht hat, sondern eine Autorenkollegin, die mir ein paar Kapitel lektoriert hat. Ich habe sie kurzzeitig dafür gehasst :P Und dann angefangen es umzusetzen. Und siehe da, es funktionierte. Ich kann nur sagen, man kann in einer Gemeinschaft viel lernen. Ich habe auch eine Freundin gecoacht und nun hat sie den zweiten Roman unter Vertrag. Also gerne her mit dem Text und nicht verzweifeln. (Und ich habe die ersten 3 Kapitel schweren Herzens einfach herausgenommen und schon zog es in die Geschichte rein. Aber auch dazu musste meine Freundin mich drängen.)

LG Hydra
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Gehts noch besser? 22 Apr 2015 15:50 #2166

  • CoraSuess
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Hallo Hydra,


Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin, dass ich Martin gefunden habe und er mir dies hier ermöglicht. :kiss:

Der Anfang meines Textes steht bereits hier in der Werkstatt.

Wenn du es für würdig hältst, dann gerne mehr.

lg Cora
liebe Grüße

Cora
Letzte Änderung: 22 Apr 2015 15:51 von CoraSuess. Begründung: Anrede vergessen
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 02:22 #2185

  • Gabie
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Hallo Cora und herzlich Willkommen,

alles, was du geschrieben hast spricht mir aus der Seele. ganz genauso geht es mir auch. wie Füllwörter? Warum? Man schreibt nicht man? Wieso nicht? und warum finde ich einige meiner Szenen genial und andere könnte ich einfach nur in die Tonne treten?

Diese 10 Tage hier haben mir schon weiter geholfen. Und ich bin sicher, dir wird es ebenso gehen.
Also lass uns gemeinsam (ver)zweifeln und auch jubeln.

James N. Frey soll einmal gesagt haben: "Romane schreiben ist wie Heroin süchtig sein. Es nimmt dich völlig in Beschlag."

Da hat er gar nicht so unrecht. Wir wollen nicht schreiben, wir müssen es. Und da wir es ja sowieso tun, können wir auch lernen es nicht nur richtig, sondern auch verdammt gut zu machen ;-)

Ich stelle nun einen Teil meines "Neuen" Epiloges ein und dann werfe ich einen Blick auf deine Leseprobe.
Ich freue mich schon drauf :-)

Liebe Grüße
Gabi
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 10:41 #2193

  • Linda
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Liebe Cora,

auch aus der Ferne ein herzliches Willkommen.

Eigentlich kann ich Martin nur in all seinen Worten und Gedanken beipflichten. Nur die ständige Nörgelei aller Lektoren, Verleger etc.. über die Adjektive kann ich nicht mehr hören. Unsere Sprache hat Adjektive und weshalb sollten wir sie verbannen?
Gut, ich gebe zu, meine ersten Texte, von denen ich soooo beigeistert war, haben viele Mitautoren bei dem Projekt "Ein Roman in einem Jahr", das vom Autorenhaus Verlag online, veranstaltet wurde, total verrissen. Manche Adjektivliebhaber fanden sie gut und es gab heiße Diskussionen. Also auch hier scheiden sich die Geister. Einige "Mitautoren", mit denen ich heute noch Kontakt pflege, nannten es meine Adjektivitis. Ich war so traurig darüber, dass ich einen Text aus der Anatomie geschrieben habe - kalt, nüchtern - sehr zum Gefallen.
Aber nachdem ich meine Wunden und das blutende Herz über die Adjektivitis geleckt hatte, begann ich aus jedem Satz die Adjektive zu streichen. Danach habe ich den Satz mit und ohne Adjektiv gelesen, ob etwas fehlt. Falls er mir zu nüchtern war, blieb das Adjektiv oder Adverb. Versuche es mal, du sollst nicht alle Adjektive mit Stumpf und Stil vernichten. Bei einem Krimi, verhindern meistens Adjektive das Tempo. Ließ laut, dann merkst du es selbst am besten.
Zu den Testlesern schließe ich mich voll und ganz den anderen an. Und Kritik wirst du immer ernten, sei es gerechtfertigt, dann arbeite daran, manchmal ist es auch Neid. Hier im Forum bist du sicherlich gut aufgehoben.

Ganz liebe Grüße
Linda
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 11:17 #2194

  • CoraSuess
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Hallo Gabie,  du bist aber eine Nachteule ;-)

 ich sehe bei uns auch Parallelen. Dein Baby ist Fantasy, aber um voran zu kommen, schreibst Du einen Triller.

 Ich fing mit 14 Jahren an ein Abenteuerbuch zu schreiben. Pferde, Landstreicher, Feuer und Geheimnisse. Es wurde mir geklaut. :-(Mit den Jahren wurden meine Helden erwachsener, aber mein Fable für Western war geblieben. Da meine Familie mein Hobby nicht für voll nahm, nahm ich es auch nicht, also vergingen viele Jahre, in denen ich nichts zu Papier brachte.  

Irrgendwann sagte ich zu mir, wenn ich mit neunzig in die Kiste steige, frage ich mich sicherlich, hätte ich es geschafft? Hätte ich ein Buch schreiben können? Also probierte ich es erneut. 

Im Jahr 2000 holte ich es erneut raus. Ich kaufte mir James N.Frey und stellte fest, dass vieles nicht passte. Ich strukturierte es neu, stellete ein Stufendiagramm auf, und vieles mehr. (Du kennst dann sicherlich auch den Siedkessel, oder wie nannte er das, warum der Held das tut, was er tut?

Nun war aus meinem einfachen Abenteuer-Western ein Krimi geworden, der im Wilden Westen angesiedelt ist.Ich schaute mir die Buchhandlungen an und entdeckte kein Buch in dieser Art. Hah! Western war aus der Mode gekommen! Ich habe zu lange daran gechrieben! 

Als dann der Hit mit Shades of Grey die Welt eroberte, wusste ich, dass die Deutschen etwas andere lesen möchten. (Nicht das ich dieses Buch gut finde, aber es wurde gekauft, also hat die Autorin etwas richtig gemacht. Das Gleiche gilt für Feuchtgebiete. Boooooeeeh, nichts für mich.)
 Und so war mein neues Buch geboren. Sollte ich dafür einen Verlag begeistern können, dann schreibe ich auf Jeden Fall meinen Western zu Ende. Denn dafür ist der Plott zu gut, um ihn in der Schublade zu vergessen. 

Liebe Grüße an alle hier im Forum
Cora  
liebe Grüße

Cora
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 12:27 #2196

  • CoraSuess
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Hallo Linda,  

danke für die herzliche Begrüßung, 

Hallo Linda,  danke für die herzliche Begrüßung, Ja,ja die Adjektive. Vor einiger Zeit sagten mir zwei Damen, ich verwende zu wenige davon. (Eine davon arbeite in einem Verlag) 

Dann verwendete ich mehr und hab mich belesen. Jetzt bin ich am streichen. *gröl*

Obwohl, es ja nur heißt, man sei durch die Verwendung von Adjektiven zu faul, sich um ein ausdrucksstärkeres Substantiv zu bemühen.

Beispiel: sie trug ein schönes Kleid
oder sie trug ein Wickelkleid. 
Im Auge des Betrachters, sieht jeder in "schön" etwas anderes, mit Wickelkleid ist es besser definiert.  

Mittlerweile weiß ich:  Die Leser die nach Adjektive schreien, sind nicht in der Lage ihr eigenen Bild heraufzubeschwören.Sie sind auf die Hilfe und Vorgabe des Autors angewiesen. 

Nun sage ich mir, man macht es keinem Recht.Vielleicht sollte man aufs Cover schreiben: Adjektivarm oder -reich. *lach* Wünsche euch einen schreibwütigen Tag Liebe GrüßeCoraa,ja die Adjektive. Vor einiger Zeit sagten mir zwei Damen, ich verwende zu wenige davon. (Eine davon arbeite in einem Verlag) 
Dann verwendete ich mehr und hab mich belesen. Jetzt bin ich am streichen. *gröl* Obwohl, es ja nur heißt, man sei durch die Verwendung von Adjektiven zu faul, sich um ein ausdrucksstärkeres Substantiv zu bemühen.Beispiel: sie trug ein schönes Kleidoder sie trug ein Wickelkleid. Im Auge des Betrachters, sieht jeder in "schön" etwas anderes, mit Wickelkleid ist es besser definiert. 

Mittlerweile weiß ich:  Die Leser die nach Adjektive schreien, sind nicht in der Lage ihr eigenen Bild heraufzubeschwören.Sie sind auf die Hilfe und Vorgabe des Autors angewiesen. 

Nun sage ich mir, man macht es keinem Recht.
Vielleicht sollte man aufs Cover schreiben: Adjektivarm oder -reich. *lach* 

Wünsche euch einen schreibwütigen Tag 
Liebe Grüße
Cora
liebe Grüße

Cora
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 14:16 #2197

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Hallo Cora,

Mein Fantasy spielte zuerst in der Gegenwart. So eine Art Bandenkrieg, aber das kam mir nicht schlüssig vor (wie auch) :-D Dann spielte es auf der erde, aber die Politische Entwicklung würde es so niemals geben und ein - Nach dem großen Krieg - schreibt jeder zweite. Wollte ich also auch nicht. Also besiedeln wir mal eben einen anderen Planeten und stellen fest, so mal eben wird das nichts :ohmy: :cheer:

Adjektiv...oh ja ich liebe Adjektive...leider :ohmy:

Feuchtgebiete...eines der wenigen Bücher, die ich nach dem ersten Drittel zugeklappt habe und nie wieder anfasste. Nicht einmal aufgrund des Themas, aber ich fand den Schreibstil so furchtbar :ohmy: Aber brich ein Tabu und du wirst gekauft. Die Frage ist nur, ob man das denn so unbedingt möchte ;-) (Ehrliche Antwort? ja will man, aber zumindest ich möchte auch von Stil her überzeugen können ;) )

Mit Geduld und Ausdauer werden wir es auch schaffen :-)

Liebe Grüße
Gabi
Letzte Änderung: 23 Apr 2015 14:22 von Gabie.
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 17:57 #2200

  • Linda
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Liebe Cora,

ganz in Kürze: ein Wickelkleid ist aber etwas total anderes als ein schönes Kleid.
Ein schönes Kleid ist eigentlich nichts Greifbares, bei einem Wickelkleid hat der Leser sofort eine Vorstellung. Das ist eine besondere Kleiderart. War kein glückliches Beispiel ;)
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Gehts noch besser? 23 Apr 2015 18:34 #2201

Liebe Cora

Du hast da eindeutig den Nerv von wahrscheinlich jedem "Jungautor" getroffen, auch wenn er nicht mehr so ganz jung ist. ;) Ich habe mittlerweile 3 Bücher seit Sommer 2013 geschrieben, wobei ich an meinem Erstlingswerk 11 Monate gearbeitet habe. Es hat 10 fantastische 4 und 5-Stern-Rezensionen bekommen nebst einigen berechtigten Kritikpunkten, die ich seither beherzigt habe.

Jetzt stehe ich wieder kurz vor der Veröffentlichung und werde von Selbstzweifeln zerfressen, obwohl die Testleser/innen begeistert sind. Wer es gut machen will und wem es viel bedeutet, für sein Werk nicht abgelehnt zu werden, der wird vermutlich auch bei der 20. Veröffentlichung von Selbstzweifeln aufgefressen.

Das schwierigste finde ich, Leute zu finden, die ehrlich und wohlwollend Kritik üben und wo die zwischenmenschliche Chemie passt, auch übers Internet. Vielleicht sollte ich mich doch auch bei der Werkstatt anmelden. Martin hat ja das Prozedere irgendwo notiert mit Email an Orangecursor und so.

Aber! Auch wenn Zweifel und Ängste kommen oder jemand nicht so begeistert ist, kann man sich doch immer wieder sagen: Du hast ein Buch veröffentlicht, das einigen Leuten gefallen hat zu lesen. Ist doch cool, oder?

:woohoo:
Sei mutig! Wenn du gewinnst, bist du glücklich. Wenn du verlierst, bist du weiser.
autor-martin-fischer.ch
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Gehts noch besser? 24 Apr 2015 16:34 #2219

  • Linda
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Lieber MF,

Chapeau. Elf Monate für ein Buch. Das habe ich nicht geschafft, aber zu meiner Verteidigung muss ich gestehen, ich habe unendliche Stunden mit Recherche verbracht.
Die Unsicherheit ist, glaube ich, bei 99% der Autoren vorhanden. Und diese wird bestimmt mit jedem Buch größer, denn man wird an bereits Veröffentlichtem gemessen.

Es wäre sehr schön, dich in der Werkstatt zu treffen. Ein Wohnzimmer hat uns ja freundlicherweise Martin aus seinem riesigen Haus zur Vefügung gestellt. Möblieren müssen wir es.

Liebe Grüße
Linda
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