Ihr Lieben,
ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz genau, worin die größte Schwierigkeit besteht, das mit der Perspektive richtig hinzubekommen.
Vor einigen Jahren war ich einmal in einer sehr intensiven Schreibgruppe und da bekamen wir zu den Perspektiven eine bestimmte Aufgabe. Ich fand das recht hilfreich, weil man die Unterschiede, wie ich meine, aufgrudnd desselben Textes recht gut erkennen kann.
Ich stell das jetzt einfach mal hier rein, vielleicht wird dann das eine oder andere klarer, falls es eher noch mehr verwirrt, soll Martin das Teil wieder rausschmeißen
Aufgabe:
Ein Mann verursacht durch ein Fehlverhalten einen Unfall. Die Polizei wird gerufen und der Mann will sich rausreden.
Schreibe aus diesem Sachverhalt eine Geschichte von etwa 15 Zeilen aus folgenden Perspektiven
-Interner Erzähler in erster Person (so würde auch ein interner E. in dritter Person funktionieren)
-Externer Erzähler in dritter Person
-Auktorialer Erzähler
Interner Erzähler in der ersten Person
Die Ampel schaltete auf Grün, ich setzte gerade an, die Straße zu überqueren, da rauschte ein schwarzer BMW heran. Ich war so erschrocken, dass ich wie angewurzelt stehen blieb. Im letzten Moment wich der Fahrer aus und krachte auf einen parkenden roten Golf. Mit hochrotem Gesicht stieg er aus, rannte schimpfend auf mich zu und baute sich furchteinflößend vor mir auf.
„Ja, du altes Frettchen“, herrschte er mich an, „bist du irre, hier mitten auf der Straße zu stehen? Tapperst hier wie eine Blindsschleiche durch die Gegend und schickst harmlose Autofahrer beinahe in den Tod.“
Ich glaubte, mich verhört zu haben. Meine Starre löste sich und mein Blutdruck stieg rasant an.
„Ja, da hört sich doch alles auf, du Bürscherl, du windiges“, plusterte ich mich zu voller Größe auf. „Du rast hier wie ein Narrrischer, ohne Sinn und Verstand, ums Eck, fährst bei Rot über die Ampel, demolierst ein Auto und dann soll ich schuld sein?“ Vor lauter Aufregung war mein Mund wie ausgetrocknet.
„Ja, wer denn sonst? Diese Ampel ist sonst nie eingeschaltet. So jemand wie du sollte daheim bleiben und ans Sterben denken und nicht junge Leute in Gefahr bringen. “
So viel Boshaftigkeit ließ mich verstummen. Fassungslos stand ich da und bekam dabei gar nicht mit, dass sich inzwischen meine Nachbarin zu uns gesellt hatte. Fürsorglich legte sie mir den Arm um die Schultern. „Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Meißner“, beruhigte sie mich. „Ich habe genau gesehen, wie es passiert ist. Die Polizei ist schon verständigt und dann werden wir ja sehen, wie weit der junge Mann mit seiner Unverschämtheit kommt.“
Externer Erzähler in dritter Person
Die Ampel sprang auf Grün und Frau Meißner schickte sich an, die Straße zu überqueren, als ein schwarzer BMW heran schoss. Wie angewurzelt blieb die alte Frau stehen. Der Fahrer konnte im letzten Moment ausweichen und krachte dabei auf einen roten parkenden Golf. Mit hochrotem Gesicht stieg er aus, rannte schimpfend auf sie zu und baute sich vor ihr auf.
„Ja, du altes Frettchen“, herrschte er sie an, „bist du irre, hier mitten auf der Straße zu stehen? Tapperst hier wie eine Blindsschleiche durch die Gegend und schickst harmlose Autofahrer beinahe in den Tod.“
So eine Frechheit ließ sich Frau Meißner nicht gefallen.
„Ja, da hört sich ja alles auf, du Bürscherl, du windiges“, schleuderte sie ihm entgegen. „Du rast hier wie ein Narrrischer, ohne Sinn und Verstand, ums Eck, fährst bei Rot über die Ampel, demolierst ein Auto und dann soll ich schuld sein?“
„Ja, wer denn sonst? Diese Ampel ist sonst nie eingeschaltet. So jemand wie du sollte daheim bleiben und ans Sterben denken und nicht junge Leute in Gefahr bringen. “
Daraufhin blieb Frau Meißner stumm. Fassungslos stand sie da. Erst als jemand den Arm um ihre Schultern legte, bemerkte sie, dass eine Frau neben ihr stand.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Meißner“, sprach diese ihr Mut zu. „Ich habe genau gesehen, wie es passiert ist. Die Polizei ist schon verständigt und dann werden wir ja sehen, wie weit der junge Mann mit seiner Unverschämtheit kommt.“
Auktorialer Erzähler
Die Ampel sprang auf Grün und Frau Meißner schickte sich an, die Straße zu überqueren. Da raste ein schwarzer BMW heran, hinter dessen Steuer ein junger Mann saß. Im letzten Moment registrierte der Fahrer die alte Frau, biss sich dabei vor Schreck auf die Zunge, riss das Steuer herum und krachte auf einen geparkten roten Golf. Mit hochrotem Gesicht, noch ein wenig zittrig, stieg der Fahrer aus und kam auf die vor Schreck erstarrte alte Frau zu.
„Ja, du altes Frettchen“, herrschte er sie an, „bist du irre, hier mitten auf der Straße zu stehen? Tapperst hier wie eine Blindsschleiche durch die Gegend und schickst harmlose Autofahrer beinahe in den Tod.“
Die Frau glaubte, sich verhört zu haben. Ihr Blutdruck stieg gefährlich an, so tobte es in ihr.
„Ja, da hört sich doch alles auf, du Bürscherl, du windiges“, plusterte sie sich auf. „Du rast hier wie ein Narrrischer, ohne Sinn und Verstand ums Eck, fährst bei Rot über die Ampel, demolierst ein Auto und dann soll ich schuld sein?“
„Ja, wer denn sonst? Diese Ampel ist sonst nie eingeschaltet. So jemand wie du sollte daheim bleiben und ans Sterben denken und nicht junge Leute in Gefahr bringen. “
So viel Boshaftigkeit ließ die Frau verstummen. Fassungslos stand sie da, schluckte mühsam. Sie würde sich nicht die Blöße geben und in Tränen ausbrechen. Erst als sie spürte, wie sich ein Arm fürsorglich um ihre Schulter legte, wurde ihr bewusst, dass ihre Nachbarin neben sie getreten war. „Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Meißner“, flüsterte sie der alten Frau beruhigend zu, obwohl es in ihr brodelte. „Ich habe genau gesehen, wie es passiert ist. Die Polizei ist schon verständigt und dann werden wir ja sehen, wie sich der junge Mann da herauswinden will.“